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Mutters

Agenda

fünften Band

7. November 1964

Mutter sieht sehr bleich aus.

Seit drei Tagen besteht ein konstantes Phänomen: etwas... ich weiß nicht, was es ist... als ob der ganze Kopf sich leeren würde (Mutter deutet nach unten fließendes Blut an). Physisch entspricht es dem, was man unmittelbar vor einer Ohnmacht empfindet, als ob das ganze Blut aus dem Kopf entwiche: der Kopf wird leer, worauf man ohnmächtig wird.

Erstmals kam es vorgestern; ich ruhte mich gerade aus (nach dem Mittagessen ruhe ich mich eine halbe Stunde aus), und am Ende dieser Ruhepause sehe ich mich plötzlich... aufrechtstehend bei meinem Bett, sehr groß, mit einem wunderschönen Kleid, und neben mir war jemand, der ganz in weiß gekleidet war. Ich sah dies genau in dem Moment, als ich ohnmächtig zu werden drohte: Ich war zugleich die aufrechtstehende Person und die Person im Bett, die beobachtete, und gleichzeitig fühlte ich, wie etwas aus meinem Kopf nach unten floß – der Kopf leerte sich völlig; und die aufrechtstehende Person lächelte, während sich die Person im Bett fragte: "Wie? Ich werde ja ohnmächtig, bin aber in meinem Bett!" Voilà. Da es Zeit war zu "erwachen" (d.h. zum äußeren Bewußtsein zurückzukehren), kam ich zurück.

Und ich verblieb mit diesem Problem: Wer stand da aufrecht neben mir?... Sehr groß, mit einem prächtigen Kleid, dann eine Person (es war eine menschliche Person, aber viel kleiner) in weiß, neben mir, ganz in weiß. Und genau in dem Moment, wo ich mir dessen bewußt werde, wo ich das sehe, leert sich der Kopf völlig, und das Gesicht der aufrechtstehenden Person (die ich war) lächelt. Worauf der andere Teil von mir, der im Bett lag, sich sagte: "Wie? Sieh mal an, ich werde ja ohnmächtig; wie kommt es, daß ich ohnmächtig werde: ich bin doch in meinem Bett?"

Dann stand ich auf – physisch verspürte ich nichts, es entsprach nichts.

Ich hatte keine Erklärung dafür. Ich weiß nicht, was einen Schlüssel geben könnte. Was soll das bedeuten? Ich weiß es nicht.

Offensichtlich bedeutet es etwas!

Aber seit jenem Augenblick ist es so, insbesondere letzte Nacht, als es schrecklich kalt war (Monsun und Sturmwind), ich lag völlig ruhig in meinem Bett und fühlte dieses Etwas, das nach unten floß, beinahe ununterbrochen – der sich leerende Kopf...

Heute morgen setzte sich das fort, ein absolut seltsamer Eindruck. Physisch jedoch fühle ich mich gut, ich habe gegessen, ich...

Aber du siehst sehr bleich aus.

Sehr bleich?

Ja, das fiel mir auf. Du bist sehr bleich, als ob du nicht genügend Blut hättest.

Aber gerade, als du kamst und ich mich setzte, kam es sehr stark – sehr stark, als ob alles... vrmm, einfach wegginge!

Dann bin ich also bleich?

Ja, vor zehn Minuten noch mehr als jetzt.

Ich konzentrierte mich eben.

Weißt du, es ist immer dasselbe: Ich habe den sehr starken Eindruck, daß die Erklärung oder sogar das physische Phänomen die Entsprechung von etwas ist, das sich anderswo abspielt. Aber ich weiß nicht, was es ist... Es ist ein neuer Prozeß.

Einmal hattest du eine ähnliche Erfahrung mit allen Symptomen einer Ohnmacht: als das Zentrum deines physischen Bewußtseins aus dir heraustrat.

Ja, aber das ist nicht...

(langes Schweigen)

Ich habe den Eindruck von etwas, das mit dem Kreislauf verknüpft ist, aber...

(Mutter versinkt in eine Meditation,
um die eigentliche Ursache herauszufinden)

Ich verstehe nicht.

Diese Dinge treten immer wieder auf, bis man verstanden hat... es ist also recht unangenehm.

*
*   *

Am Ende des Gesprächs konsultiert Mutter ihren Terminkalender:

Eine Unmenge von Leuten... Ich hätte etwas Ruhe nötig.

Wenn ich ruhig bin, fühle ich mich völlig wohl. Aber...

Offensichtlich läuft etwas ab, und ich weiß nicht was... Es scheint jetzt schnell zu gehen, ein wenig schneller.

Aber das Mental (wenn man das "Mental" nennen kann), die physische Dummheit kann den Prozeß nicht verstehen: Es versteht nicht, was sich abspielt, was los ist; sobald der Körper aber ruhig ist, hat er den Eindruck, im Herrn zu baden. Das ist alles. In ihm ist keine Macht (in seinen Attributen, d.h. die Kraft, die Energie, die Macht, all dies ist nicht vorhanden), er hat aber eine sehr sanfte Ruhe. Nicht einmal das Gefühl einer Gewißheit, nichts. Eher etwas Negatives: die Empfindung eines Fehlens von Grenzen, etwas, das sehr weit ist, sehr weit und äußerst ruhig – sehr weit und ruhig. Eine Art, ja, wie ein sanftes Vertrauen, aber nicht die Gewißheit der Transformation, zum Beispiel, nichts dergleichen.

Es ist merkwürdig, es handelt sich um keine Passivität – es ist nicht passiv, aber unendlich ruhig, und, ja, eine Art Süße.

Ich weiß nicht.

Wir werden sehen, vielleicht werde ich es bis zum nächsten Mal herausgefunden haben?

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