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Mutters

Agenda

sechsten Band

27. Februar 1965

(In bezug auf das Entretien vom 10. März 1951:)

"In der physischen Form findet sich "der Geist der Form", und dieser Geist der Form besteht für eine gewisse Zeit fort, selbst wenn man die Person äußerlich für tot erklärt hat. Solange der Geist der Form besteht, zersetzt sich der Körper nicht. Im alten Ägypten besaß man dieses Wissen; sie wußten, daß der Geist der Form sich nicht verflüchtigt und der Körper sich nicht zersetzt, wenn man den Körper auf eine bestimmte Weise präparierte. In gewissen Fällen gelang ihnen das wunderbar. Wenn man die Ruhe solcher Wesen stört, die während Tausenden von Jahren in diesem Zustand waren, verstehe ich, daß sie nicht sehr glücklich darüber sind, besonders wenn man ihre Ruhe durch eine ungesunde Neugier stört, die man mit wissenschaftlichen Ideen bemäntelt. Im Guimet-Museum in Paris gab es zwei Mumien. Von einer ist nichts übrig geblieben; aber in der anderen blieb der Geist der Form sehr bewußt gegenwärtig – so bewußt, daß man damit einen bewußten Kontakt haben kann. Wenn dann allerdings eine Bande von unverständigen Idioten kommt, die einen mit runden Augen anstarren und sagen: "Oh! er ist so und so", ist das gewiß kein Vergnügen. Man tut etwas Abscheuliches: Diese Mumien sind in eine spezielle, der Form der Person angepaßte Kiste eingeschlossen, die mit allem versehen ist, was zur Konservierung benötigt wird; nun öffnet jemand die Kiste mehr oder weniger gewaltsam, entfernt hier und da einige Binden, um besser zu sehen... Und da man niemals gewöhnliche Leute mumifizierte, handelt es sich immer um Wesen, die eine beachtliche innere Macht realisiert hatten: Mitglieder der königlichen Familie, mehr oder weniger eingeweihte Leute ..."

Diese Dinge über die Mumien erkannte ich, als ich neun oder zehn Jahre alt war – es sind Erinnerungen aus dieser Zeit. Ich fand Gegenstände wieder, die ich in der Vergangenheit benutzt hatte (so konnte ich später die Spur rekonstruieren). Ich hatte MINDESTENS drei Inkarnationen in Ägypten (drei, auf die ich wieder stieß).

Aber mein erster Kontakt fand statt, als ich noch ganz klein war, neun oder zehn Jahre alt, mit der Mumie im Guimet-Museum: auf diese Erfahrung bezog ich mich hier.

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(Darauf wendet sich das Gespräch einer Europäerin zu,  die Mutter ein Geldgeschenk machen wollte:)

Man darf den Inspirationen der Leute nicht widersprechen, ich empfinde diese als sehr lebendig, und folglich wirkt die Kraft (weit in den Raum weisende Geste).

Es öffnet sie innerlich, wenn sie geben: es schafft eine innere Aufnahmefähigkeit in ihnen.

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(Später fügt Mutter diesen Kommentar zu der "Erklärung" hinzu, die sie anläßlich der Ereignisse am 11. Februar abgab:)

"Wir kämpfen gegen keinen Glauben, gegen keine Religion. Wir kämpfen gegen keine Regierungsform, wir kämpfen gegen keine Kaste, keine soziale Klasse. Wir kämpfen gegen keine Nation, keine Zivilisation. Wir kämpfen gegen Teilung, Unbewußtheit, Unwissenheit, Trägheit und Lüge. Wir bemühen uns, Einigkeit, Wissen, Bewußtsein und Wahrheit auf der Erde zu begründen; und wir kämpfen gegen alles, was sich der Ankunft dieser neuen Schöpfung des Friedens, der Wahrheit und der Liebe widersetzt."

16. Februar 1965

Das erklärt unseren äußeren Standpunkt. Viele Leute glauben, wir wollten eine "neue Religion" begründen, oder wir wären gegen diese oder jene Religion; viele solche Ideen sind überall anzutreffen. Aber dies interessiert uns überhaupt nicht. Das sind die vielen menschlichen Aktivitäten in all ihren Formen – es sind Annäherungen.

Alle menschlichen Hoffnungen sind Annäherungen, alle menschlichen Verwirklichungen sind Annäherungen: Etwas versucht das auszudrücken, was sich noch nicht ausdrücken läßt – uns fehlen noch die Mittel dazu. Eben um diese Mittel zu schaffen, versuchen wir, das Bewußtsein der Menschen zu erhellen.

Die Möglichkeit besteht innen, sehr tief, aber sie schlummert noch.

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