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Mutters

Agenda

sechsten Band

29. Mai 1965

(Anläßlich des Besuches von X.)

Er ist nüchterner geworden und spricht weniger. Wie du weißt, hatte er eine Voraussagung bezüglich Ms Frau gemacht... Wie hieß sie doch?... (Mit den Namen ist es merkwürdig: Wenn die Leute ihren Körper verlassen haben, verschwindet auch der Name, ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Es ist wie abgetrennt, es gibt einen Schnitt. Ich muß innehalten und mich an ein gewisses materielles Gedächtnis wenden, aber in meinem Bewußtsein ist es gelöscht, es gibt keinen Namen mehr. Der Name ist mit dem Körper verschwunden, was auch ganz richtig so ist.) Er hatte ihr gesagt: "Ach, Sie werden noch zehn Jahre leben!" Im nächsten Monat starb sie. Ich glaube, das hat ihn ein wenig ernüchtert, denn diese Dinge sind für die Leute offenbar sehr wichtig. Er hätte ihr das jedenfalls nicht sagen dürfen, das hat meiner Arbeit nämlich Abbruch getan – eine Arbeit, die darin bestand, ihr vor ihrem Weggehen eine Hilfestellung zur Vereinigung mit ihrer Seele zu geben, damit sie alles, was dazu bereit war, ins spirituelle Leben mitnehmen konnte. Ich arbeitete daran, und als ihr der andere sagte, daß sie noch zehn Jahre leben würde, hatte sie es natürlich nicht mehr eilig! Mir gingen dadurch mindestens zehn Tage verloren. Sie starb am Tag, nachdem der Kontakt hergestellt worden war. Sie hatte ihre Seele gefunden, sie war ruhig, ganz ruhig geworden... Tags darauf starb sie.

Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, daß X Fortschritte macht; dann wird alles gut gehen. Vielleicht wird er in zwei oder drei Jahren ein neuer Mann mit einem neuen Bewußtsein sein? Der Stoff ist gut.

Neulich beobachtete ich etwas sehr Interessantes, genau an dem Tag, als er unterwegs nach hier war (ich dachte nicht an ihn – ich "denke" niemals an Leute). Plötzlich sah ich, was all dieses Wissen der Pandits 1 und all jener, die ein spirituelles Gelübde ablegen, repräsentiert (die ganze Klasse der Sannyasins, der Pandits, der Purohits 2 usw. – ich spreche nicht von den Religionen anderer Länder: dies ist eine Eigenart Indiens). Das sind Leute, die zwar ein mentales, aber ein sehr genaues und exaktes Wissen über die Bewegungen im Bereich des Übermentals haben: alle Götter und Gottheiten und ihre Seinsweisen, sowie die Beziehungen zwischen den Menschen und den Göttern. Sie waren bestrebt, die Beziehungen der Menschen mit den Göttern zu organisieren und zu formulieren, damit die Menschen nicht mehr "das Vieh der Götter" seien, wie man früher sagte. Sie wollten die Stellung des Menschen in bezug auf die Gottheiten verändern. Das ist interessant, ein ganzer interessanter Bereich... der für mich nicht das Wahre repräsentiert. Sie hingegen halten dies für das spirituelle Leben. Es ist nicht das spirituelle Leben, sondern ein Bereich des höheren Mentals, der an das Übermental heran- und sogar in es hineinreicht. Dieser Bereich ist völlig organisiert, es ist eine Art "Gesetzgebung" für die Beziehungen zwischen den Menschen und den Göttern. In dieser Hinsicht ist es interessant.

Ich habe den Platz dieses Bereichs innerhalb der universellen Organisation sehr klar gesehen. Das ist schon recht innerhalb seiner Grenzen. Jedes Ding an seinem Platz ist sehr gut.

Als X ankam, führte man ihn nach Auroville 3 . Dort steht ein kleiner Ganeshtempel, den man zusammen mit dem Land erworben hat, unter der Bedingung, daß man den Tempel in Ehren hält und die Leute dort beten läßt, wenn sie dies wollen. Man zeigte ihm den Tempel, und er freute sich sehr. Dann fragte man ihn, was man tun solle, die Rituale... "Oh, Ganesh wird sich darum kümmern, laßt ihn nur machen!" (Mutter lacht) Er hat das sehr nett gesagt.

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(Wenig später. Der Anlaß für die folgende Bemerkung ist nicht mehr bekannt.)

Angeblich sagte Ramakrishna zu Vivekananda: "Sie können den Herrn sehen, wie Sie mich sehen, und Seine Stimme hören, wie Sie meine Stimme hören." Manche Leute faßten das als eine Erklärung auf, daß der Herr leibhaftig auf Erden sei. Ich erklärte: "Nein, so ist das nicht! Er wollte damit sagen, daß man Ihn hören kann, wenn man in das wahre Bewußtsein eintritt." (Ich behaupte sogar: viel klarer noch, als man physisch hören und sehen kann) – "Ah, sowas!" Da reißen sie dann die Augen weit auf, denn das führt sie in einen für sie unwirklichen Bereich.

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Mutter geht zur Vorbereitung des nächsten Aphorismus über:

110 – Die Zusammensetzung der Sonne oder die Spektrallinien des Mars sehen zu können, ist sicher eine große Leistung. Aber wenn du das Instrument gefunden hast, mit dem du die Seele des Menschen wie ein Gemälde betrachten kannst, dann wirst du die Wunder der physischen Wissenschaft als ein Spielzeug kleiner Kinder belächeln.

Das ist die Fortsetzung dessen, was wir über jene sagten, die den Herrn "sehen" wollen.

Belustigen dich die Wunder der physischen Wissenschaft?

Ihre Wunder sind schon recht, das ist ihre Sache. Aber ich lächle über ihre anmaßende Selbstsicherheit. Sie bilden sich ein zu wissen. Sie bilden sich ein, den Schlüssel zu besitzen, darüber kann man nur lächeln. Sie glauben, mit all dem, was sie gelernt haben, seien sie die Herren der Natur – das ist kindisch. Solange sie nicht mit der schöpferischen Kraft und dem schöpferischen Willen in Beziehung stehen, wird ihnen immer etwas abgehen.

Dieses Experiment kann man sehr leicht machen. Ein Gelehrter kann alle sichtbaren Phänomene erklären, sich sogar der physischen Kräfte bedienen und diese für alles Beliebige einsetzen (in materieller Hinsicht haben sie ja verblüffende Ergebnisse erzielt). Sobald man ihnen aber diese eine simple Frage stellt: "Was ist der Tod?", wissen sie im Grunde nichts. Sie beschreiben einem das Phänomen, wie es materiell ersichtlich ist, aber... wenn sie aufrichtig sind, müssen sie zugeben, das dies nichts erklärt.

Es kommt immer ein Punkt, wo das nichts mehr erklärt. Denn Wissen... Wissen bedeutet Können.

(Schweigen)

Das materialistische, wissenschaftliche Denken erkennt seine Grenzen am deutlichsten in der Tatsache, daß die Wissenschaft nicht die Zukunft voraussagen kann. Zwar kann sie gewisse Dinge voraussagen, aber der Ablauf der irdischen Ereignisse entzieht sich ihrer Vorherschau. Ich glaube, das ist das einzige, was sie zugeben kann: daß es etwas Unbestimmbares gibt, einen Bereich des Unvorhersehbaren, der sich all ihren Berechnungen entzieht.

Ich habe allerdings nie mit einem Wissenschaftler gesprochen, der mit den neuesten Erkenntnissen vertraut ist, daher bin ich mir nicht ganz sicher. Ich weiß nicht, inwieweit sie das Unvorhergesehene oder Unberechenbare mitberücksichtigen.

Ich glaube, Sri Aurobindo möchte damit folgendes sagen: Wenn man mit der Seele in Verbindung steht und ihr Wissen besitzt, ist dieses Wissen so viel wunderbarer als das materielle Wissen, daß man letzteres fast abschätzig belächelt. Ich glaube nicht, daß er behaupten will, das seelische Wissen lehre einen Dinge über das materielle Leben, die man durch die Wissenschaft nicht erfährt.

Der einzige Punkt ist die Unvorhersehbarkeit der Zukunft (ich weiß nicht, ob die Wissenschaft so weit gekommen ist). Vielleicht erklären sie das ja mit der Unvollkommenheit ihrer Instrumente und Methoden! Sie denken z.B. vielleicht, falls sie damals, als der Mensch auf Erden erschien, die heutigen modernen Instrumente gehabt hätten, sie wohl fähig gewesen wären, die Umwandlung des Tieres in den Menschen oder das Erscheinen des Menschen wegen "etwas" im Tier vorauszusagen – ich bin nicht vertraut (Mutter lächelt) mit ihren neuesten Behauptungen. In diesem Fall müßten sie jetzt in der Lage sein, den atmosphärischen Unterschied nach diesem Eindringen von "etwas", das vorher nicht da war, messen oder wahrnehmen zu können – denn das gehört noch zum materiellen Bereich 4 . Aber ich glaube nicht, daß Sri Aurobindo dies sagen wollte. Ich glaube vielmehr, er wollte zum Ausdruck bringen, daß die Welt der Seele und die inneren Wirklichkeiten so viel wunderbarer als die physischen Wirklichkeiten sind, daß man über all diese physischen "Wunder" lächeln muß – es ist eher das.

Aber ist dieser Schlüssel, von dem du sprichst, den sie nicht besitzen, nicht gerade die Seele? Eine Macht der Seele über die Materie, eine Macht, die Materie verändern zu können – auch physische Wunder zu vollbringen. Hat die Seele diese Kraft?

Sie hat diese Kraft und übt sie auch STÄNDIG aus, das menschliche Bewußtsein ist sich dessen nur nicht bewußt! Der große Unterschied wird der sein, wenn sich das menschliche Bewußtsein dessen bewußt wird. Aber es wird sich einer Sache bewußt, die schon IMMER da war! Die andern leugnen sie nur, weil sie sie nicht wahrnehmen.

Ich hatte Gelegenheit, das zu studieren. Für mich bewegen sich alle Umstände, Charaktere, Ereignisse und Wesen gewissen "Gesetzen" gemäß, wenn man so sagen darf, die nicht starr sind, die ich aber wahrnehme und die mich erkennen lassen: "Dies wird dazu führen und jenes dazu, und weil dieser so ist, wird ihm jenes zustoßen usw." Das wird immer deutlicher. Wenn es nötig wäre, könnte ich deshalb Dinge voraussagen. Aber die Ursache-Wirkung-Beziehung in diesem Bereich ist für mich ganz offensichtlich und durch die Fakten bestätigt. Für jene, die nicht diese Schau und dieses Bewußtsein der Seele haben, wie Sri Aurobindo sagt, entfalten sich die Umstände anderen, oberflächlichen Gesetzen gemäß, die sie als die natürlichen Konsequenzen der Dinge betrachten – rein oberflächliche Gesetze, die einer tieferen Analyse nicht standhalten. Da ihre innere Fähigkeit aber nicht ausreicht, stört sie das nicht, und es erscheint ihnen logisch.

Dieses innere Wissen kann sie nicht überzeugen, das erfahre ich fast täglich. Wenn ich nämlich im Zusammenhang mit irgendeinem Ereignis sehe: "Das ist doch völlig klar (für mich): ich sah darin die Kraft des Herrn am Werke, ich sah, wie sich die Sache entwickelte, und alles weitere ergibt sich daraus", dann ist das für mich glasklar. Aber ich sage nicht, was ich weiß, weil es in ihrer Erfahrung keine Entsprechung findet und ihnen deshalb als Hirngespinst oder Anmaßung erscheint. Wenn man die Erfahrung nicht selbst hat, ist die Erfahrung eines anderen nicht überzeugend, sie kann einen nicht überzeugen.

Die Macht besteht nicht so sehr darin, auf die Materie einzuwirken – obwohl das STÄNDIG geschieht –, sondern... das Schwierige ist, das Verständnis wachzurufen (Geste des Durchstoßens der Schädeldecke). Es sei denn, man wendet Hypnose an, doch die taugt letztlich auch nichts... Die Sache, die man nicht selbst erfahren hat, existiert einfach nicht.

Selbst wenn sich direkt vor ihren Augen ein Wunder ereignet, werden sie eine materielle Erklärung dafür finden. Es wird für sie kein Wunder im Sinne eines Eingreifens einer sich von den materiellen Kräften und Mächten unterscheidenden Kraft oder Macht sein. Sie werden ihre materielle Erklärung haben, es wird sie nicht überzeugen.

Man kann nur verstehen, wenn man einen bestimmten Bereich in seiner Erfahrung selbst berührt hat.

Und man sieht deutlich: Nur in dem Maße, wie etwas erwacht ist, besteht eine Möglichkeit des Verständnisses. Darauf stützt man sich ab, das ist die Grundlage.

Vielleicht handelt es sich also nicht so sehr um eine "Transformation der Materie" als darum, daß man sich des wahren Ablaufs bewußt wird.

Genau das meine ich. Die Transformation kann sogar bis zu einem gewissen Grad stattfinden, ohne daß man sich ihrer bewußt wird.

Man behauptet, es gebe einen großen Unterschied, denn als der Mensch kam, konnte das Tier dies nicht wahrnehmen. Ich sage: Jetzt ist es genau dasselbe. Trotz alledem, was der Mensch verwirklicht hat, besitzt er nicht das Mittel dafür. Es können sich gewisse Dinge ereignen, von denen er erst viel später wissen wird, nämlich erst dann, wenn "etwas" in ihm genügend entwickelt ist, damit er es wahrnehmen kann.

Dies trifft selbst für den Gipfelpunkt der wissenschaftlichen Entwicklung zu, wo man wirklich den Eindruck hat, daß es fast keinen Unterschied mehr gibt. Zum Beispiel sind sie bei dieser Einheit der Substanz angelangt, wo es kaum mehr einen wahrnehmbaren oder merklichen Übergang zwischen dem einen und anderen [dem materiellen und spirituellen] Zustand zu geben scheint. Aber dem ist nicht so! Um diese Identität erkennen zu können, muß man schon die Erfahrung des ANDEREN in sich tragen, sonst ist einem das nicht möglich.

Und eben weil sie die Fähigkeit des "Erklärens" erlangt haben, erklären sie sich die inneren Phänomene auf eine solche Weise, daß sie auf der Verneinung der Wirklichkeit dieser inneren Phänomene beharren können. Sie erklären diese als eine Art Fortsetzung des schon Erforschten.

Nur gibt es immer einen Bruch in ihrer Beweiskette der Verneinung – eben wegen des Soseins des Menschen, denn man findet kaum ein menschliches Wesen, das nicht zumindest den Widerschein oder den Schatten oder den Beginn einer Beziehung mit seinem subtilen, inneren Wesen, seiner "Seele" hätte. Sie halten das für eine Schwäche – wo es doch ihre einzige Stärke ist!

(Schweigen)

Erst durch die eigene Erfahrung – die Erfahrung, das Wissen und die Identität mit den höheren Wirklichkeiten – erkennt man die Relativität äußeren Wissens. Vorher kann man dies nicht, man leugnet die anderen Wirklichkeiten.

Ich denke, das ist es, was Sri Aurobindo sagen wollte. Erst wenn der Gelehrte das andere Bewußtsein entwickelt hat, wird er lächeln und sagen: "Ja, das war sehr gut, aber ..."

Im Grunde kann das eine nicht zum anderen führen. Es sei denn durch einen Akt der Gnade. Wenn eine absolute innere Aufrichtigkeit den Gelehrten diesen Punkt erkennen oder erahnen läßt, wo das wahre Wissen sich ihm entzieht, kann ihn das in den anderen Bewußtseinszustand katapultieren, nicht aber SEINE METHODIK. Etwas muß zurücktreten – etwas muß zurücktreten und die neuen Mittel, die neuen Wahrnehmungen, die neuen Schwingungen, den neuen Seelenzustand annehmen.

Das ist eine individuelle Frage. Es handelt sich nicht um eine Klasse oder Kategorie: ein Gelehrter kann bereit sein... etwas anderes zu werden.

(Schweigen)

Man kann nur eines festhalten: Alles, was man weiß, so schön es auch sei, ist nichts im Vergleich zu dem, was man wissen kann, wenn man die anderen Methoden gebraucht.

(Schweigen)

Das war der Gegenstand meiner Arbeit in den letzten Tagen: Wie läßt sich diese Verweigerung zu wissen durchbrechen? Das ist schon lange so. Es ist die Fortsetzung dessen, was Sri Aurobindo in einem seiner Briefe sagte. Er sagt, Indien habe mit seinen Methoden viel mehr für das spirituelle Leben getan als Europa mit all seinen Zweifeln und Fragen. 5 Genau so ist es. Es ist die Weigerung, eine gewisse Wissensbasis anzuerkennen, die von der rein materiellen abweicht, und eine Verneinung der Erfahrung, der Wirklichkeit der Erfahrung – wie kann man sie davon überzeugen?... Es gibt auch Kalis Methode, eine kräftige Tracht Prügel zu verabreichen. Aber... dabei geht für ein geringes Ergebnis viel Porzellan in die Brüche, meine ich.

Nein, das ist immer noch ein großes Problem.

Mir scheint, die einzige Methode, die alle Widerstände überwinden kann, ist die der Liebe. Aber die gegnerischen Kräfte haben gerade diesen Begriff derart pervertiert, daß viele sehr aufrechte Menschen und Sucher sich gegen diese Methode wegen ihrer Entstellung abgeschottet haben. Darin liegt die Schwierigkeit. Deshalb dauert das so lange...

 

1 Pandit: (insbesondere Sanskrit-)Gelehrter

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2 Purohit: Priester

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3 Ein erstes Zentrum nahe des Sees außerhalb von Pondicherry.

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4 Satprem fragte Mutter später, ob dieses "Etwas" die supramentale Kraft sei; sie erwiderte: "Ich gebe dem lieber keinen Namen, weil man sonst ein Dogma daraus macht. Ja, es steht in einem Bezug zur ersten supramentalen Manifestation im Jahre 1956. Ich habe mein Bestes versucht, damit kein Dogma daraus gemacht würde. Wenn ich aber sage: "An diesem Datum ereignete sich dies und das", schreibt man das in fetten Lettern, und wenn dann jemand etwas anderes sagt, wird man ihn als Ketzer bezichtigen. Das will ich nicht. Aber die Atmosphäre hat sich unbestreitbar verändert, es gibt etwas Neues – man kann es die Herabkunft der supramentalen Wahrheit nennen, denn diese Worte haben für uns einen Sinn. Aber ich will daraus keine Erklärung machen, weil ich nicht will, daß dies die einzige klassische oder "wahre" Form sei, das Ereignis auszudrükken. Deshalb lasse ich es absichtlich vage."

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5 "Alles in allem hat Indien mit seiner Denkweise und seiner Methode auf spirituellem Gebiet hundertmal mehr geleistet als Europa mit seinen Zweifeln und intellektuellen Fragen. Selbst wenn ein Europäer den Zweifel und das Fragen überwindet, findet er es nicht leicht, ebenso schnell und weit wie ein Inder gleicher Persönlichkeitsstärke zu gehen, weil seine mentale Unrast immer noch größer ist. Er wird nur Erfolg haben, wenn er diese hinter sich läßt, das aber fällt ihm nicht so leicht. Trotzdem ist deine Bemerkung korrekt. "In Anbetracht der Zeit" und der überall vorherrschenden westlichen Mentalität ist das "natürlich". Wahrscheinlich ist es auch nötig, der Schwierigkeit entgegenzutreten und sie zu überwinden, ehe eine supramentale Verwirklichung im irdischen Bewußtsein möglich ist. Denn es handelt sich um die Haltung des physischen Mentals gegenüber spirituellen Dingen, und da der Widerstand im Physischen überwunden werden muß, bevor man über das Mental hinausgelangen kann, wie es dieser Yoga fordert, war es unerläßlich, daß sich die Schwierigkeiten des physischen Mentals auf die unnachgiebigste Weise präsentierten." (Bulletin, August 1965)

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