Mutters
Agenda
achten Band
26. Mai 1967
(Die Neujahrsbotschaft betreffend: "Menschen, Nationen, Kontinente! Die Wahl ist zwingend: die Wahrheit oder der Abgrund." Ein Schüler stellt Mutter folgende Frage: "Was verstehen Sie unter "Abgrund"?")
Gegenwärtig herrscht eine sehr große Spannung. Alle gebärden sich, als wollten sie einen Krieg anzetteln. Die Menschen legen in ihren internationalen Beziehungen eine blinde Leidenschaft an den Tag.
Am Ursprung von alldem liegt Angst, ein allgemeines Mißtrauen und das, was sie für ihre "Interessen" halten (Geld, Geschäfte). Eine Kombination dieser drei Dinge. Wenn diese drei niedrigsten Leidenschaften in der Menschheit aufgerührt werden, nenne ich das den "Abgrund".
Wenn aber jemand beschlossen hat, sein Leben der Suche nach dem Göttlichen zu widmen – wenn er aufrichtig ist, das heißt, wenn sein Entschluß aufrichtig ist und sich aufrichtig in Handlungen umsetzt, gibt es absolut nichts zu befürchten, denn alles, was ihm geschieht oder geschehen wird, führt ihn auf dem kürzesten Weg zu dieser Verwirklichung.
Das ist die Antwort der Gnade. Die Menschen glauben, Gnade bedeute, daß alles in ihrem Leben leicht sein werde. Das ist nicht wahr!
Die Gnade arbeitet für die Verwirklichung der Aspiration, die man hat, und alles arrangiert sich so, daß man möglichst schnell und direkt zu dieser Verwirklichung gelangt – folglich gibt es nichts zu fürchten.
Die Angst entstammt der Unaufrichtigkeit. Wenn man ein bequemes Leben sucht, angenehme Umstände usw., dann stellt man Bedingungen und besteht auf Begrenzungen – und Angst kommt ins Spiel.
Das hat aber nichts mit Sadhana zu tun.