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Mutters

Agenda

achten Band

8. Dezember 1967

Das einzig Neue ist, daß der Körper allmählich ein wenig... restless [ungeduldig] wird wegen seines Verfalls. Vorher war es ihm völlig egal, er vergeudete keinen Gedanken daran; er wußte, daß das geschah, aber... Jetzt beginnt es ihn zu stören. Vielleicht ist dies ein Zeichen? Ich weiß es nicht. Es beginnt, störend zu werden – nicht psychologisch, aber wenn er den Auftrag bekommt, etwas zu tun, und er zwar keine eigentliche Unfähigkeit, aber doch eine Einschränkung der Möglichkeit verspürt, beginnt es... er ist nicht zufrieden. So fragte ich mich...

Nachts ist es auch so, er beschwert sich: "Warum eine so lange Periode einer Verminderung des Bewußtseins?"

Verminderung?

Er ist nicht glücklich, er ist nicht in seinem von ihm als normal eingeschätzten Zustand, wo er voll bewußt ist und in der Gegenwart schwingt. Während der Aktivitäten der Nacht ist es... (wie soll ich sagen?) wie etwas, woran man gewöhnt ist, weißt du, wie eine Gewohnheit (Geste einer rollenden Woge): es ist nicht mehr die Freude einer vibrierenden Feststellung; es ist ein Normalzustand, und darüber ist er nicht glücklich: Er möchte, daß es nachts von derselben Intensität ist (vibrierende Geste). Zum Beispiel kann er sich nicht mit der Idee der Müdigkeit, einer Notwendigkeit des Ausruhens abfinden. Er ist zwar nie mehr ganz unbewußt, aber nicht einmal eine Ruhe wie ein Rückzug in sich selbst, um den Verschleiß auszubessern – nicht einmal das möchte er: es sollte keinen Verschleiß mehr geben; es soll eine beständige Anpassung an alles sein, was von ihm verlangt wird. Später wird er wahrscheinlich nicht einmal mehr eine Anstrengung zulassen – er strengt sich nicht mehr wirklich an. Statt sich anzustrengen ist da eine Art bewußte Aufnahmebereitschaft, die bewirkt, daß er handeln kann. Ständig gibt es Beispiele, daß, wenn diese bewußte Aufnahmebereitschaft fehlt, eine ungeschickte Bewegung stattfindet, eine Unmöglichkeit entsteht, solche Dinge... Vorher hatte er das Empfinden, es sei unvermeidlich, jetzt will er es nicht mehr – es darf nicht mehr so sein. Um zum Beispiel etwas zu ordnen, um etwas zu finden, um etwas zu tun, hat er manchmal das Gefühl einer Schwierigkeit (es ist nie völlig unmöglich, denn nichts Unmögliches wird gefordert), aber manchmal ist es schwierig, und das beginnt ihm zu mißfallen. Er empfindet es wie eine Schwäche, wie einen Mangel von Aufnahmebereitschaft. Dann die Tatsache, daß er gebeugt ist. Vorher sagte er sich: "Das wird schon in Ordnung kommen"; jetzt beginnt er die Geduld zu verlieren. Das ist ganz neu. Seit dem 24. November ist es so. Denn es ist keine egoistische Selbstbezogenheit, nein, es ist nicht für ihn selbst, sondern... der Eindruck eines Mangels an Empfänglichkeit für die Kraft, einer Einschränkung, die von einer Unfähigkeit herrührt – das gefällt ihm nicht.

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