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Mutters

Agenda

neunten Band

30. August 1968

Ich dachte, es wäre vielleicht besser, wir würden deinem letzten "A Propos" eine kurze einführende Erklärung voranschicken, denn all jene, die das Bulletin lesen, sind nicht auf dem laufenden. Ich würde folgendes vorschlagen: "Diese Notizen im A Propos wurden von Mutter in der Folge einer Krise niedergeschrieben, die ihren physischen Körper bedrohte."

Das klingt etwas dramatisch!

Nun, schließlich ist es das, was passiert ist.

(Nach einem Schweigen) Ja, du hast recht, es ist besser zu sagen, daß es sich um eine rein physische Frage handelt – "dort" gibt es keine Krisen mehr. Nur der Körper hat dies noch nötig.

(Darauf liest Satprem Mutter die "Notizen auf dem Weg" vor, die aus dem letzten Gespräch zusammengestellt wurden. Mutter zögert, ihre Erfahrungen zu veröffentlichen.)

Das Bulletin geht überallhin, weißt du... Es handelt sich nicht um eine persönliche Frage: es geht um den Standpunkt der Arbeit und die Auswirkungen, die dies hervorrufen wird. Nun, ich lasse es euch beide entscheiden (Satprem und Nolini), ob es für die Arbeit geeignet ist oder nicht.

Ich habe den Eindruck, daß dieses Gespräch auf solch absolut klare Weise den Übergang des mentalen und vitalen Werkzeugs zu einem anderen Instrument verdeutlicht, das weder mentalisiert noch vitalisiert ist. Das ist ungeheuer wichtig.

Selbstverständlich!

Das ist offensichtlich. Ich habe den Eindruck, daß es jetzt wirklich neu ist.

Aber ja!

Wirklich eine neue Erfahrung.

(Schweigen)

Mitunter hat man den Eindruck, daß es sich beim Mental im Grunde um die ungeheuerste Illusion der Welt handelt...

(Mutter nickt zustimmend)

... Daß dies der Schleier über der wahren Welt ist.

Nach dem, was ich jetzt sehe, erscheint mir, daß das Mental ein notwendiges Werkzeug war, um von der Unbewußtheit zum Bewußtsein zu gelangen, d.h. um diese Materie zu befähigen, Bewußtsein aufzunehmen. Ganz allmählich wird es nun aber entweder transformiert oder aufgelöst werden.

Das gleiche gilt für das Vital. Das Vital hat wirklich eine Wende zum Schlechteren genommen: es enthielt alle gegnerischen Kräfte und ebenso alle Schwierigkeiten. Hier gilt das gleiche: es war das erste Mittel, um die Materie aus der Unbewußtheit zu reissen, nachdem diese Arbeit jedoch getan ist, läßt sich sagen (lächelnd), daß man sich von diesen beiden Strolchen getrost trennen sollte.

Es gibt in diesem Zusammenhang eine Erfahrung von einer Intelligenz, die dem Mental weit überlegen ist und die tatsächlich nichts mit dem Mental zu tun hat (eine Erfahrung, die Sri Aurobindo andauernd hatte). Eine "Intelligenz der Dinge"... Und aus diesem Grunde nannte er seine Neuschöpfung "supramental". Und jedesmal beschrieb er sie als ein vollkommenes Verständnis der Dinge.

Man hat jedoch den Eindruck, daß das Mental nicht nur einen Schleier über das Wissen gelegt hat, sondern einen Schleier ÜBER DIE WELT SELBST. Daß man also die Welt nicht so sieht, wie sie ist, weil man sie mental sieht.

Ja, das ist möglich.

(Schweigen,
Mutter sieht um sich)

Ich sehe immer noch nichts.

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