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Mutters

Agenda

neunten Band

28. Dezember 1968

(Nach dem Anhören von Sunils Neujahrsmusik:)

Hat es dir gefallen?

Es war sehr schön, sehr machtvoll.

Nicht wahr! Und es evoziert eine Atmosphäre.

Gewöhnlich spiele ich ihm etwas vor, und danach beginnt er zu komponieren, diesmal aber habe ich nicht gespielt, also nahm er alte Musik von mir, trat damit in Verbindung und komponierte.

Ein amerikanischer Musiker ist zu Besuch hier; ich habe ihn zu Sunil geschickt (er ist Pianist). Er sagte, daß er Sunils Musik in Amerika hörte, und wenn die Leute sie zum ersten Mal hören, seien sie zunächst immer etwas verwirrt, um danach völlig begeistert zu sein.

Ich finde, daß es eine Atmosphäre evoziert: es läßt eine Atmosphäre HERABKOMMEN.

Und die menschliche Stimme ist sehr schön hineingewoben.

*
*   *

(Danach hört sich Mutter die Lesung des Gesprächs vom 21. Dezember an: "die universale Schachtel".)

Das geht Tag für Tag so weiter, Tag für Tag.

Dabei wiederholt es sich nie: entweder findet die Erfahrung an einer anderen Stelle im Körper statt (eine andere Aktivität, eine andere Bewegung im Körper), oder es geht um eine Einzelheit, die nicht gelöst wurde, oder... Es ist ein riesiges Feld von Studien und Beobachtungen, und zwar im Zusammenhang mit der Beziehung zu anderen Körpern und dem Ausmaß, wie dieser Körper die Arbeit für die anderen Körper tut. Das ist überaus interessant, denn alles geschieht ohne die Vermittlung des Denkens. Der Körper hat eine Empfindung oder eine Erfahrung, oder er nimmt eine Störung wahr oder... und er wirkt darauf ein, und nach einer Weile wird er gewahr, daß es nicht ihn selbst betrifft sondern jemand anderen. So arbeitet er.

All dies immer noch in einem begrenzten Feld, ich bin mir aber nicht sicher, ob es tatsächlich nicht viel allgemeiner ist. Die ganze Zeit (fast die ganze Zeit) scheint es, als käme eine Intervention vom Psychischen, so als erweckte das Psychische die Erinnerung im Körper... (wie soll ich es ausdrücken?) die Erinnerung an seine Universalität und daran, daß er die Bewegungen des Bewußtseins – die Bewegungen des Höheren Bewußtseins, die er zum Ausdruck bringt – nicht allein für sich ausdrückt: es ist von einer allgemeinen Wirkung.

Eines Tages werden wir es wissen. All das wird man später wissen... in...

Der Körper hat jedenfalls die wirklich seltsame Empfindung, so weit wie die Erde zu sein, sogar noch weiter (so kann man es nicht ausdrükken, denn so stimmt es nicht), aber es ist etwas in der Art: eine gewisse innere Identität, die sich auf dieser Ebene ausdrückt... (Mutter sucht nach Worten)... Auf der Ebene des Höheren Bewußtseins hat es eine Auswirkung. Ich weiß nicht, wie ich das sagen soll.

Und das Seltsame an diesem Bewußtsein ist, daß eine Minute, die für uns nichts bedeutet, dort eine ungeheure Bedeutung hat... In einer einzigen Minute kann etwas von wirklich allgemeiner Wirkung geschehen. Natürlich sind alle Worte so dumm, aber so ist das. Eine Minute.

In einer Minute... Dies geht so weit, daß der Körper erkennt, wie eine Minute hier (Mutter beugt zwei Finger geringfügig auf die eine Seite) einen Sieg bedeutet; und eine Minute so (leichte Beugung in die andere Richtung) eine Katastrophe. Und nicht bloß für ihn selbst (für ihn ist es in kleinem Maßstab und konzentriert, das ist nicht dasselbe), sondern es ist allgemein.

Diese Beobachtung begann heute (über Stunden hinweg) auf überaus eindringliche Weise. Das ist etwas Neues – neu in diesem ASPEKT; es ist die Folge von allem, was vorausging, aber in diesem Aspekt ist es völlig neu. Oder vielleicht erkennt das Körperbewußtsein es auf eine neue Weise.

All dies ist nur eine Annäherung. Vielleicht wird es in einiger Zeit klarer sein.

Die Beschaffenheit der Zeit verändert sich.

Eine gewisse Intensität des Bewußtseins verändert den Wert der Zeit (ich weiß nicht, wie ich das sagen soll).

Jedenfalls ist es ein Anfang.

Wir werden sehen.

All dies ist nicht gut ausgedrückt, aber wie soll man es bloß sagen? Ich weiß es nicht. Vielleicht später.

Ich sehe dich dann nächstes Jahr, am allerersten Tag des Jahres!

Mittwoch?

Ja, das ist der erste Tag im neuen Jahr. (Mutter lacht mit schelmischem Entzücken)

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