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Mutters

Agenda

zehnten Band

5. Februar 1969

Mir scheint, wir hatten etwas zu tun, aber jetzt... (Mutter sucht auf dem Tisch neben sich). Da war bestimmt etwas... Und du wirst sehen, sobald du fortgegangen bist, werde ich es wiederfinden. Ich weiß noch, daß ich mir sagte: "Ach, ich werde es Mittwoch mit Satprem tun."

Oh, vielleicht liegt es dort (Mutter betrachtet den überladenen Tisch), ein Berg von Briefen... erschreckend!

Nun gut.

Es war etwas Interessantes...

(langes Schweigen)

Gleichzeitig erinnere ich mich an eine Vision in der Nacht, wo ich mit Zahlen arbeitete, ich schrieb Zahlen – Zahlengruppen –, ich rückte sie in eine bestimmte Stellung, und im Traum (wenn man das als Traum bezeichnen kann) sagte ich mir, daß ich es dir zeigen wollte.

Jetzt erinnere ich mich... Die Erinnerung kommt von hier (Geste hinter Mutters Kopf). Es hatte mit Gruppen von Leuten zu tun, die überall auf der Erde verbreitet sind und die in Verbindung stehen mit... welchem Planeten? Irgendwelchen Planeten, ich weiß es nicht mehr. Ich erinnere mich, während ich an dieser ganzen Anordnung arbeitete, sagte ich... (all das während der Nacht, nicht im Wachzustand) Ich sehe noch die Anordnung der Zahlen, die ich schrieb, die überaus lebendig waren – die Zahlen waren lebendige Dinge – ich ordnete Gruppen von Zahlen, mal auf die eine, mal auf die andere Weise... (Mutter scheint Teile eines Puzzles zu bewegen), tatsächlich warst du da, und ich erklärte dir, wie es in dieser Anordnung eine bestimmte Bedeutung hatte (Mutter zeichnet eine gewisse Anordnung), und so (eine andere Anordnung des Puzzles) bedeutete es etwas anderes. Gleichzeitig sagte ich: "Das beschreibt nicht nur etwas, es hat auch die Macht, dies zu verwirklichen ..."

All das ist hier (Mutter deutet hinter ihren Kopf, wie um ein dahinterliegendes Gedächtnis anzudeuten), irgendwo dort. Es stand im Zusammenhang mit Gruppen von Leuten, die sich an verschiedenen Orten der Erde befanden.

Ja, es war sozusagen der "chiffrierte" Ausdruck der Anwendung auf das Leben in einer zukünftigen Verwirklichung – in einem zukünftigen Leben, aber nicht sehr fernliegend, vielleicht im Laufe der nächsten hundert Jahre.

Wahrscheinlich war mir dies im Gedächtnis geblieben, und daher hatte ich den Eindruck, dir etwas sagen zu wollen. Ich sehe noch die Anordnung der Zahlen, ich verbrachte eine lange Zeit damit, diese Zahlen zu arrangieren.

Es handelte sich um eine wahrere, universellere Anwendung, und mit dem spirituellen Wissen: das Prinzip der Position und des Nutzens jedes Individuums auf der Erde. Ich weiß nicht warum, aber dies schien dich besonders zu interessieren. Du warst während dieses Anordnens der Zahlen bei mir, und ich zeigte es dir: (dieselbe Geste, Teile eines Puzzles zu verschieben) ... zwei Reihen hier und eine Reihe dort, aber lebendige Zahlenreihen, nicht auf dem Papier sondern in der Luft. Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll: es war in der Luft, und ich ordnete und verrückte die Zahlen auf diese Weise (gleiche Geste), und die Zahlen waren LEBENDIG, nicht bloß etwas auf Papier Geschriebenes.

Da waren Zahlengruppen... (Mutter versucht sich zu erinnern), ja, es waren zwei Gruppen von Zahlen: die einen waren blau (tiefblau), die anderen goldgelb, und... (wie soll ich sagen?) Sie waren nicht direkt "männlich" und "weiblich", repräsentierten aber die beiden Prinzipien: das Prinzip... nicht der Schöpfung sondern der Konzipierung (von oben herabkommende Geste) und das Prinzip der Verwirklichung.

Dabei war ich völlig bewußt: es war kein Traum. Ich schlafe nie auf die gewöhnliche Art – es sieht zwar aus, als ob ich schlafe, aber ich schlafe nicht, und ich "träume" nicht: ich TUE, ich handle, und ich bin völlig bewußt, dieselbe Art von Bewußtsein wie im Wachzustand – kein Traum. Ich handelte also und erklärte dir, wie sich all diese Zahlen anordneten und die zukünftigen Ereignisse bestimmten.

Wenn ich aufwache oder vielmehr aufstehe (ich kann nicht sagen "aufwachen") und eine äußere Tätigkeit aufnehme, verschwindet es – nicht, daß es aufhört: es bleibt in seiner eigenen Welt bestehen. Und erst jetzt, weil du anwesend bist, stellt es den Kontakt mit der Erinnerung her.

Das hielt mehrere Stunden an. Es war nicht die "Konzeption" einer Arbeit sondern die Arbeit selbst. Es war... als wären da Hebel, die man bewegte, um Dinge in Bewegung zu setzen (Mutter deutet ein großes Kontrollpult an), aber dies ist eine unzulängliche Umschreibung. Es ging um die Organisation dieser Zahlengruppen, welche die Ereignisse bestimmten, und besonders um die REIHENFOLGE der Ereignisse und ihren Platz auf der Erde. Während ich mich damit beschäftigte, wollte wahrscheinlich etwas in mir es dir sagen, und dadurch blieb mir dieser Eindruck, daß ich dir etwas zu berichten hatte. Dann verschwand alles. Wenn ich zu diesem Leben hier zurückkehre, verschwindet alles, und nur weil ich jetzt danach suche, hatte ich (Geste eines Kontakts mit der Erinnerung) diese Verknüpfung, so kam es zurück. Aber ich merkte fast mit Erstaunen, daß es mindestens zwei Stunden oder mehr angedauert haben muß. Ich schlafe überhaupt nicht, sondern bin absolut aktiv in... (Mutter versucht, den Bereich einzuordnen) dem, was sich vorbereitet und sich auf der Erde manifestieren wird. Ich weiß nicht, ob man es das "Subtilphysische" nennen soll oder... Es ist der schöpferische Bereich des Physischen, dort liegt es. Da ich nicht von einem Ort zum anderen laufen kann, verband sich meine Tätigkeit mit diesen Zahlen – lebendige Zahlen: ich ordnete sie an, gruppierte sie. Dabei erinnere ich mich zum Beispiel an das, was ich tags zuvor getan habe, und ich sage mir: "Nein, gestern war es so, aber jetzt muß es so sein", mit dem Wissen, daß morgen wieder eine Änderung erforderlich sein wird. Und dies bestimmt die Ereignisse. Aber das Bewußtsein im Wachzustand oder das gewöhnliche Bewußtsein soll ABSICHTLICH nicht wissen, was dort beschlossen wurde; es soll nur jenen Teil wissen, der für die Ausführung notwendig ist, und aus diesem Grund erfolgt eine Abtrennung – das andere bleibt dort und fährt fort zu leben (Geste hinter dem Kopf), aber es dringt nicht durch... Nur weil ich in dem Moment (im "Traum") beschlossen hatte, dir davon zu erzählen, konnte ich die Verknüpfung mit der Erinnerung wiederherstellen, aber... Obwohl ich es noch SEHE – ich sehe diese Zahlen, deshalb kann ich sie auch beschreiben, aber die Bedeutung ist mir nicht mehr zugänglich. Und ich weiß nicht mehr, ob es Zahlen oder Buchstaben waren... Doch, es waren Zahlen: goldene und blaue Zahlen (es sind aber nicht unsere materiellen Farben – weder unsere materielle Substanz noch unsere Farben), und ich ordnete sie stets, eine Gruppe schob ich dahin, eine andere dorthin (Geste, wie man Teile eines Puzzles verschiebt), dann wählte ich. Seltsam. Ich muß sehr groß gewesen sein, denn die Zahlen waren groß, ich nahm sie und plazierte sie auf einer großen Oberfläche. Dadurch, daß ich sie arrangierte, entstand eine Kommunikation, und das bestimmte die unmittelbar bevorstehenden Ereignisse.

Vielleicht kann ich mich noch erinnern...

Letzte Nacht wußte ich, daß ich dies jede Nacht tue, aber diesmal... Gestern verspürte der Körper (im Wachzustand) eine Art Sehnsucht zu wissen, wie die Funktionsweise und die Aktion im Bewußtsein des Übermenschen beschaffen sein würde. Ich sagte mir: "Es ist schön und gut, dieses Bewußtsein um sich zu haben (wie einen Schutzwall), man muß aber auch wissen, zu welchen Veränderungen es in der Funktionsweise des Körpers und in der Arbeitsweise kommen wird." Diese Erfahrung (der Zahlen) kam wie eine Antwort, um mir ein wenig zu zeigen, wie es sein wird. Es war seltsam, ich verhielt mich ganz so, wie sie es jetzt mit großen elektrischen Maschinen tun, mit allerlei Hebeln (wie das Schaltpult in einem Elektrizitätswerk). Ich bewegte diese... ich muß wohl etwas größer gewesen sein, als ich hier bin... Ich weiß es nicht. Jedenfalls plazierte ich Gegenstände (gleiche Geste wie ein sich bewegendes Puzzle)... Es waren keine Gegenstände sondern... etwas mit einer festgelegten Form, und es gab eine Art Behälter, dem ich diese Dinge entnahm, sie alsdann plazierte und so anordnete. Die Anordnung war beständig in ihrer Gesamtheit, mit Änderungen im Detail.

Wenn ich mich genau erinnern könnte, wäre es interessant.

Seit einiger Zeit drängt sich meinem aktiven Bewußtsein immer wieder ein Gedanke auf, der mit großer Kraft kommt und nicht persönlichen Ursprungs ist, denn das spekulative Mental ist inaktiv. Wie eine Willenskraft, die mit großer Beharrlichkeit in mich kommt, ich weiß nicht woher. Und zwar: "Der Ruin der Wissenschaft, und was nach dem Zusammenbruch der Wissenschaft geschehen wird."

Sieh an!

Weißt du, das Ende des großen "mentalen Luftballons" und was danach geschehen wird, oder der Übergang vom einen zum andern. Ein Gefühl, als würde mir dieses Problem präsentiert (in bezug auf die Medizin, die neuen Entdeckungen, die Studentenaufstände). Von allen Seiten stürmt es auf mich ein.

Sieh an...

Und vor allem: der Ruin der Wissenschaft... Da ist gleichsam eine Kraft, die mich drängt... daß ich etwas tue oder etwas sage oder schreibe, ich weiß nicht... aber etwas drängt mich in diese Richtung, zu diesem Problem 1 .

Ja, es muß offensichtlich die gleiche Kraft sein, denn sie wollte, daß ich dir dies zeige und erkläre, und du warst wie ein Beobachter bei dieser Arbeit. Hin und wieder gab ich dir sogar Erläuterungen und sagte dir: "Diese Zahlengruppe (aber ich bezeichnete sie nicht als Zahlen, ich weiß nicht mehr...), diese setze ich aus dem und dem Grund hierhin ..." Ich gab dir Erklärungen.

Seltsam.

Von allen Seiten drängt es auf mich ein.

Es muß eine Tätigkeit dieses Bewußtseins (des Übermenschen) sein, denn dies ist nicht etwas, mit dem ich mich seit langer Zeit befasse. Letzte Nacht wußte ich, daß ich es regelmäßig jede Nacht tue, aber nicht seit langem. Es muß wohl mit diesem Bewußtsein gekommen sein.

Ich muß noch hinzufügen, daß gestern (in meinem gewöhnlichen Bewußtsein hier) zwei Dinge gegenwärtig waren: zum einen dachte ich an dich, und dann fragte ich mich auch... (nicht gestern, sondern als ich dich voriges Mal sah), letzten Samstag, nach unserem Gespräch kam in mir die Frage auf, wie diese Kraft (des Übermenschen) wohl auf dich wirken würde. Als Antwort darauf sah ich dich letzte Nacht und erklärte dir diesen ganzen Vorgang. Du nahmst bewußt daran teil, das heißt, du verstandest sehr gut, was ich tat.

Das ist interessant, es wird jetzt immer klarer.

Seltsamerweise geht dies in keiner Weise von mir selbst aus: irgend etwas drängt mich regelrecht zu diesem Problem, zur Lösung dieser Frage.

Ja.

Warum wohl? Ich weiß es nicht.

Ja... und diese Vision war wie eine Anwendung der wissenschaftlichen Mittel (das große Schaltpult), aber auf eine völlig andere Weise. Es gründete sich ausschließlich auf... Es gab keine Gedanken, keine Folgerungen, nichts dergleichen: Diese Kraft behauptete sich (Geste einer zwingenden Herabkunft), wie sie es immer tut, und sie lenkte meine Handlungen. Ich sah also – ich wußte einfach, was zu tun war, und ich dachte überhaupt nicht darüber nach, konnte die Dinge aber erklären, das heißt, ich konnte im voraus sagen, WOFÜR die betreffende Sache diente. Es handelte sich um die Kombination dieser zwei Farben bei den Zahlen (vielleicht ist das eine Übertragung in meinem Bewußtsein, aber nun...), blaue und goldene Zahlen. Das Hauptgewicht bei der Handlung lag stets bei den goldenen Zahlen, und die blauen kamen sozusagen als Lückenfüller. Das Ganze hatte eine Form (gleiche Geste eines Puzzles, das bewegt wird). Es war seltsam, alles erschien so natürlich, so spontan und GEWOHNT: nichts im Wesen erinnerte sich mit Erstaunen, d.h. nicht so, wie man sich erinnert, etwas im Traum gesehen zu haben oder eine Sache getan zu haben – nichts dergleichen, es geschah ganz natürlich: ich tat es "einfach so" und wußte genau, daß ich es jede Nacht tat... Und wenn ich mich recht erinnere, war es zwischen Mitternacht und drei Uhr morgens (vielleicht etwas davor und danach).

Aber es hat eine starke Wirkung, das heißt, es BESTIMMT die Aktion auf Erden, und es ist in keiner Weise an etwas von unten gebunden, das es hält (Geste einer gebieterischen Herabkunft). Es empfängt stets den Willen und die Macht der Aktion von oben – nicht "von oben", es kommt nicht von oben sondern... (Mutter deutet mit einer Geste an, daß es "überall darinnen" ist), im eigentlichen Sinne "höher".

Mein Körper EMPFÄNGT die Dinge. Er empfängt sie. Er hat nicht den Eindruck, daß... Ich kann es nicht erklären (Denkvorgänge treten nicht ins Spiel). Plötzlich spürte er das Bedürfnis zu wissen, welche Wirkung dieses Bewußtsein (des Übermenschen) auf das hiesige Bewußtsein hat und was seine Funktionsweise sein wird. Und in bezug auf dich fragte ich mich: "Wo und wie wirkt diese Atmosphäre?" Und deshalb hatte ich diese Erfahrung (der Zahlen) – nicht "deshalb", aber dies löste die Erfahrung aus und lenkte meine Aufmerksamkeit auf die Tatsache, daß ich es wissen sollte... Seltsam, wirklich seltsam.

Siehst du, es ließ einen Eindruck zurück: ich glaubte, es sei etwas Materielles, das ich dir zeigen sollte (am Anfang, als Mutter auf dem Tisch neben ihr suchte). Es ließ einen tiefen Eindruck zurück.

(Schweigen,
Mutter versucht, die Uhrzeit zu erkennen)

Es ist fünf vor elf.

Vielleicht ist dies der Anfang von etwas Interessantem...

Hast du nichts zu sagen?

Um wieviel Uhr habe ich dich gerufen?

Kurz nach 10 Uhr 15.

Schon so spät...

All dies beginnt sehr ungewiß zu sein...

Seltsam, man erinnert sich nicht mehr auf die gleiche Art an die Dinge; das Gedächtnis funktioniert jetzt völlig anders. Die Dinge erscheinen sozusagen wie auf einem Bildschirm (Geste einer Projektion nach vorn), sie drängen sich einem auf, und andere ziehen sich zurück und verschwinden. Sie bestehen noch (Geste hinter Mutter), aber die Aufmerksamkeit richtet sich nicht auf sie. Bei einer anderen Gelegenheit kommt es so (gleiche Geste einer Projektion vor Mutters Augen). Eine sonderbare Funktionsweise. Es ist keine mentale Erinnerung an die Worte und... überhaupt nicht: DIE DINGE SELBST projizieren sich.

Vielleicht sind wir dabei, uns ein wenig zu verändern. (Lachend) Es wäre höchste Zeit!

 

1 Elf Jahre später, im Februar 1980, wird Satprem Das Mental der Zellen schreiben.

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