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Mutters

Agenda

zehnten Band

6. September 1969

Ich habe dir schon erzählt, daß Indira kommen wollte, aber der Präsident [Giri] kommt auch, am 14....

Seltsam, man könnte meinen, die Leute würden von allen Seiten gedrängt, zu kommen...

Ja.

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Etwas später

Seltsam: die überwiegende Mehrheit der Menschen fürchtet sich so sehr vor dem Unsichtbaren, daß sie einen Verstorbenen, selbst wenn sie ihn zu Lebzeiten sehr liebten, nach seinem Tod nicht mehr sehen wollen.

Heute erlebte ich wieder ein Beispiel dafür. Eine Frau war ermordet worden; um ihr Psychisches kümmerte ich mich sofort, es ging weg; aber ein Teil des Vitals blieb bei ihrer Familie. Ich glaubte, sie würden sich freuen, sie zu sehen – aber nein: sie fürchteten sich... Seltsam. Daraufhin sagte ich mir: "Ach, das ist ganz einfach (lachend), ich werde sie halt zu mir nehmen ..." Weißt du, ich bin schon von einer solchen Menge umgeben – das stört mich nicht im geringsten.

Warum sind die Leute so?... Ich verstehe das nicht, denn selbst, als ich noch ganz klein war und nichts wußte (ich wußte nicht einmal von der Existenz dieser Dinge), hatte ich niemals Angst vor dem Unsichtbaren... Warum? Jemand, der keinen Körper hat, ist weniger störend als Leute mit einem Körper – ein Körper beansprucht Platz; jemand, der nicht lebendig ist, nimmt keinen Platz ein, er kann da sein, ohne zu stören... Lieben die Menschen nur die Erscheinung?... Seltsam.

Ich erlebte Hunderte von Beispielen für diese Art Verhalten: Jemand ist mit einer Person befreundet, dann stirbt diese Person, und eine Woche später sieht er sie im Traum und jagt sie rücksichtslos weg... Das habe ich mehrere Male beobachtet.

Seltsam.

Liegt es vielleicht daran, daß sie Angst haben, trügerischen Erscheinungen zum Opfer zu fallen, gegnerischen Kräften, die ihnen etwas vorspielen könnten, solche Dinge? Dabei sollte man den Unterschied spüren können... (Mutter tastet die Luft ab)

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(Etwas später, Satprems Bruder betreffend, der sich für Yoga zu interessieren beginnt.)

Kürzlich muß ich deinen Bruder gesehen haben, denn vor zwei Nächten (glaube ich) hatte Sri Aurobindo jemanden getroffen und ihm etwas erklärt. Er sprach französisch, und diese Person war erstaunt darüber. Ich sagte: "Oh, Sri Aurobindo spricht sehr gut Französisch!" Er erklärte ihm etwas auf französisch (ich sah das, wir gingen auf einem Weg), und ich bin ziemlich sicher, es war dein Bruder.

Das war wirklich interessant, denn es ging darum, uns eine Gesamtschau der Dinge zu lehren. Wir befanden uns auf einem schönen, recht bequemen Weg, aber Sri Aurobindo sagte: "Nein, seht, ihr müßt dort hinaufsteigen." Und er deutete auf einen steil aufwärts führenden Pfad aus schmieriger schwarzer Erde (bei jedem Schritt riskierte man abzurutschen) – überaus schwierig –, und er sagte: "Seht, dort müßt ihr hinaufsteigen; wenn ihr oben seid, werdet ihr wirklich sehen." Er sprach mit jemandem, ich hatte nicht bemerkt, mit wem, aber jetzt glaube ich, daß es dein Bruder gewesen sein muß, und ich dachte mir: "Seltsam (denn ich glaubte nicht, daß Sri Aurobindo so fühlte)... Man darf also niemals vor Schwierigkeiten zurückschrecken." Das war eine lange Geschichte, aber sie beeindruckte mich sehr. Und ich sehe ihn noch immer, ich erinnere mich, daß Sri Aurobindo kleiner wirkte neben einer größeren Person. (Dein Bruder ist doch groß, oder?) Er sprach mit ihm, erklärte ihm etwas, dann zeigte er ihm den Weg, und ich sah: ein Weg aus klebriger schwarzer Erde, der fast senkrecht aufwärtsführte. Es war schwierig, aber er sagte: "Das ist es, dort gilt es hinaufzusteigen, oben sieht man – oben hat man die Sicht."

Am Morgen fragte ich mich, mit wem Sri Aurobindo wohl sprach, und jetzt sehe ich, daß es dein Bruder gewesen sein muß. Sri Aurobindo sprach französisch, und dein Bruder staunte: "Ach! Sie sprechen Französisch?", und ich darauf: "Oh, Sri Aurobindo spricht sehr gut Französisch!" (Mutter lacht) Amüsant.

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