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Mutters

Agenda

elften Band

8. April 1970

(Leider bewahrte Satprem die Tonbandaufnahme des folgenden Gesprächs nicht auf. Vielleicht spürte er zu sehr die scheinbare Negativität von Mutters Schwierigkeiten, obwohl gerade diese Negativität Teil der Erfahrung war... Zu Beginn des Gesprächs schreibt Mutter einen Text ins Reine, der vervielfältigt werden soll.)

Seit zwei Tagen ist mein Sehvermögen viel schwächer geworden.

(Schweigen)

Da ist eine Schwierigkeit: Allmählich kann ich nicht mehr essen, deshalb... wird es schwierig.

Liegt das am Bewußtsein oder am Körper?

Es ist... ich weiß nicht. Ich weiß nicht, was los ist.

(Schweigen)

Der Körper scheint sich in einem Zwischenstadium zu befinden... (Geste zwischen zwei Welten). Natürlich hat er noch alle seine alten Gewohnheiten, so ergibt sich... etwas Merkwürdiges. Doch das Bewußtsein ist klarer, als es je war... Das Bewußtsein dessen, was in den Menschen vorgeht... Aber das Sprechen ist schwierig, sehr schwierig, und das Sehvermögen ist... (Mutter schüttelt den Kopf)

(langes Schweigen)

Ich weiß nicht.

(langes Schweigen)

Wirklich ein sehr seltsamer Zustand. Sehr seltsam.

Weißt du, die ganze Basis – vom Automatismus bis zu allem, was man aus Gewohnheit tut (ja, es gibt eine Menge Dinge, die man automatisch tut) –, all das ist... weg. Und so wird es... schwierig.

(Schweigen)

Das ist es: vor allem das Essen, denn schon sehr lange (seit vielen Jahren) besteht keinerlei Interesse mehr an der Nahrung, überhaupt nicht. Sie wird lediglich eingenommen... mit einer gewissen Kenntnis darüber, was notwendig ist, aber das ist alles. Doch jetzt ist es... fast schwierig zu schlucken. Vor allem das: sehr schwierig zu schlucken.

(Mutter versinkt in Kontemplation)

Auch das Atmen ist schwierig. Der Atem ist... kurz.

(Schweigen)

Was wird geschehen? Ich weiß es nicht. (Mutter lacht)

Aber man hat den Eindruck, daß die Kraft immer massiver wird.

Ja, ja. Oh, und manchmal... Hör zu, gestern sah ich einen Jungen, der sich quergestellt hatte (er lebt in Auroville). Er revoltierte, er wollte nichts mehr tun. Nun... Ich bat ihn zu kommen... Jeden Dienstag kommen sie zu viert von Auroville. Er kam mit ihnen. Er trat ein: verschlossen, blockiert. Ich habe gar nichts gesagt, ihn nur angeschaut, einfach angeschaut... (Geste). Nach ein paar Minuten, brrt! war alles geschmolzen. Und er brachte es mit Worten zum Ausdruck.

Ich sagte nichts, kein Wort, einfach...

Solche Dinge geschehen ständig, ständig. Es ist merkwürdig, der Körper dient als Vermittler (Geste einer Ausstrahlung durch den Körper), einfach so.

(Schweigen)

Aber ich bin ständig außer Atem... Ich glaube nicht, daß irgend etwas erkrankt ist. Ich habe nicht den Eindruck. Im Gegenteil, ich habe den Eindruck, daß einige Dinge eher besser wurden (nichts Aufsehenerregendes, aber gewisse Dinge arrangieren sich). Doch es gibt zwei Schwierigkeiten: die eine betrifft das Atmen – der Atem ist kurz, sehr kurz –, und die andere das Essen... trinken kann ich noch.

Ich weiß nicht.

Ich möchte nicht in einen Zustand kommen, wo man mich bittet, einen Arzt zu sehen, denn die können es nicht verstehen...

Hab ich dir schon Blumen gegeben?

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