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Mutters

Agenda

elften Band

16. Mai 1970

(Mutter hat eine sehr heisere Stimme.)

Keine Stimme... Aber das macht nichts... Hörst du mich?...

Wenn du Fragen hast, kannst du sie stellen.

Man hat den Eindruck, daß es knirscht und schwierig ist.

Ja.

(lange Kontemplation)

So könnte ich den ganzen Tag lang verharren.

Das Essen ist ein Problem geworden...

(Schweigen)

Manchmal erhascht man einen kleinen Schimmer der Heldenhaftigkeit, die erforderlich ist, um die Arbeit zu tun, die du machst...

(Mutter lacht) Der Körper ist ziemlich ausdauernd, ich kann mich nicht beklagen.

Wenn es eine Gewißheit gäbe, wenn Sri Aurobindo zum Beispiel sagen würde: "Dies, das und jenes ist so", dann wäre es sehr leicht. Aber das Schwierige ist... Weißt du, man ist umgeben von Leuten, die einen für krank halten und einen wie eine Kranke behandeln, obwohl man weiß, daß man nicht krank ist; aber alles, alles wird zerschlagen... gestört.

Von Zeit zu Zeit – aber selten – stellt sich plötzlich eine Glückseligkeit ein. Das bleibt nur einige Sekunden. Vielleicht will man mir auf diese Weise sagen: "Dies ist das Ziel"... Doch ich bin umgeben von Leuten, die überzeugt sind, daß ich sehr schnell dem Ende zugehe, und deshalb ist dieser arme Körper so (schwankende Geste). Er sorgt sich nicht darum, aber er hat keine Gewißheit, wie das enden wird. So bleibt ihm nichts anderes übrig, als ruhig zu bleiben, Vertrauen zu haben und... durchzuhalten.

(langes Schweigen)

Neulich hatte ich einen seltsamen Traum.

Ach?

Vorgestern sah ich dich früh morgens. Du warst "außerhalb", und es war, als gingen wir zusammen auf einer Straße. Irgendwo außerhalb. Da fragtest du mich: "Warum stellst du mir denn keine Fragen über die äußere Welt?" Dann fingst du an, über China zu sprechen, und wenn ich richtig verstanden habe, sagtest du, daß China alles hinwegfegen würde...

Bah!

Ich weiß nicht, was das bedeutet. Aber es war außerhalb. Und zum Beispiel ein Detail: ich zeichnete auf, was du sagtest, und in der Ferne sah ich den alten Apparat, den wir benutzten, als du noch unten wohntest. Ich weiß nicht, ob dieses Detail etwas bedeutet... Wir gingen nebeneinander auf einer Straße.

(Schweigen)

Du sprachst auch von Afrika, von Madagaskar... Jedenfalls sagtest du mir (wenn ich richtig verstanden habe): China wird alles hinwegfegen.

Oh je... Das ist nicht amüsant!

(Schweigen)

Hier haben alle große Angst vor China; viele Leute wollen deshalb sogar Atombomben bauen. In dieser Besorgnis haben sie mich gefragt (die Regierung hat mich gefragt): "Was sollen wir tun?..." – Ich bin die letzte Person, die man so etwas fragen sollte!

Das ist natürlich ein Abschreckungsmittel, aber... China hat welche, Rußland hat welche, Frankreich hat welche (Mutter verdeckt ihre Augen bei der Erwähnung von Frankreich), furchtbar!...

Ich weiß nicht, ob es China oder Amerika ist: eine einzige ihrer Bomben könnte ganz Paris zerstören.

Ja, bestimmt!

(Mutter streicht mit der Hand über ihre Stirn,
langes Schweigen)

Hast du etwas anderes?

(Sujata steckt Satprem einen Zettel zu)

Sujata stellt eine Frage. Sie sagt: Wenn Indien das Göttliche rufen würde, wäre das nicht ein wirkungsvolleres Mittel, um China zu stoppen?

Unbestreitbar! (Mutter lacht) Unbestreitbar.

Sie haben keinen Glauben.

(Mutter tritt in eine Kontemplation ein)

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