SITE OF SRI AUROBINDO'S & MOTHER'S  YOGA
      
Home Page | 12 Bande

Mutters

Agenda

zwölften Band

21. April 1971

Ich erhielt Neuigkeiten von meinem Freund in Paris, der sich um die Veröffentlichung von L'Orpailleur und Das Abenteuer des Bewußtseins kümmerte. Ich sprach mit ihm über den Sannyasin, oder vielmehr über die Schwierigkeiten des Sannyasin, und dann über La Genèse du Surhomme...

Das wichtige Buch ist La Genèse du Surhomme.

Mein Freund meint, man solle die beiden zusammen anbieten.

Aber La Genèse ist so (Bewegung nach oben) im Vergleich zum Sannyasin.

Die beiden sind in ihrer Art sehr verschieden.

Oh, ja!... Für mich ist La Genèse das wichtige Buch.

Man sollte nicht die Aufmerksamkeit auf das andere ziehen und dann...

Nein, was wahrscheinlich geschehen wird, ist, daß sie alle beide nehmen oder beide ablehnen werden.

Glaubst du?... Es darf nicht so sein, daß sie den Sannyasin nehmen und das andere fallen lassen.

Darauf kann ich achten. Aber ich glaube nicht, denn La Genèse ist wirklich viel zugänglicher; ich glaube nicht, daß sie die umgekehrte Wahl treffen werden.

Weißt du, die menschliche Dummheit kennt keine Grenzen.

Zuerst müssen sie sie lesen und sehen.

Ich hätte es nicht gern, daß die Bestimmung der beiden Bücher vermischt wird. Verstehst du, ich machte eine besondere Formation [für La Genèse] und legte eine spezielle Kraft hinein, aber nur für dieses Buch.

Ich kann es ihm sagen, das ist kein Problem.

Es ist besser, du sagst ihm das.

Ich werde ihm schreiben. Aber ich glaube nicht, daß irgendeine Gefahr besteht.

(Mutter verzieht das Gesicht) Wir werden sehen.

Aber weißt du (nebenbei gesagt): der Sannyasin liegt nicht ganz so tief.

Ich sagte nicht, er sei "tief". Er ist von einer ganz anderen Art.

Im Grunde ist La Genèse die Essenz des Sannyasin; alles, was im Sannyasin ist, ist in La Genèse. In La Genèse ist es nur konzentriert und mit Kraft gesagt, aber im Sannyasin ist das auch alles vorhanden.

(Mutter nickt)

Der Sannyasin ist die "Geschichte" von La Genèse.

Aber gerade deshalb, mein Kind! Gerade deshalb! Ich glaube, die Menschen lieben die leichteren Dinge.

Die Erfahrung zeigte, daß sie nichts von meiner Geschichte verstehen, während sie La Genèse verstehen werden.

Glaubst du?

Ja, meine Geschichte verstehen sie nicht. Vier Herausgeber haben sie gelesen, und alle vier sagen, sie sei unverständlich.

(Mutter ist beruhigt)

Ich glaube nicht, daß eine Gefahr besteht! [mit etwas Bitterkeit]

Dann ist es ja gut.

*
*   *

(Etwas später, einen jungen Franzosen betreffend, der gerade in Pondicherry ankam)

Ich sah den Jungen, der dich zweimal besucht hat... (Mutter macht eine magere Geste zwischen zwei Fingern) Sehr dünn. Ich glaube nicht, daß er viel Kraft hat, aber... Ich sollte entscheiden, ob er nach Frankreich zurückkehren oder in den Himalaya gehen sollte... Der Himalaya übersteigt seine Kräfte ein wenig, aber wenn er nach Frankreich geht, wird er untergehen.

Sicherlich.

Deshalb glaube ich, wir müssen ihm seine Chance geben: Er soll es versuchen. Wenn er nicht durchhält, wird er zermalmt.

Es ist besser, auf der Suche zermalmt zu werden, als beim Sinken.

Das ist UNSERE Meinung. Aber die gewöhnlichen Wesen... nicht zwei unter hundert würden das wählen. Du kannst es dir nicht vorstellen, oh!... Jedenfalls hat er guten Willen gezeigt, so werden wir ihm seine Chance geben.

Ich wollte mit dir darüber sprechen. Ich sagte, ich werde ihm heute abend eine Antwort geben.

Von den beiden Möglichkeiten soll er den Himalaya wählen.

Ich werde es ihm sagen.

Sag ihm, daß wir ihm seine höchste Möglichkeit geben... Er wird in seinem Leben das Maximum tun, wenn er dort hingeht.

(langes Schweigen)

Ich bin eine derartig andere Person, daß ich mich nicht an mein vergangenes Leben erinnere! Heute morgen stellte man mir eine Frage: ich fand mich vor einem Loch. Man fragte mich, ob ich bei meiner ersten Reise nach Pondicherry mit dem Zug oder mit dem Schiff gekommen sei. An das zweite Mal erinnere ich mich noch. 1 Logischerweise kam ich mit dem Zug; aber es ist, als würde ich diese Antwort für jemand anderen geben.

Der Eindruck von etwas, das jemand anderem angehört – ganz seltsam. Gewöhnlich bewahrt der Körper die Beständigkeit des Wesens, aber diese Beständigkeit ist in einem derartig materiellen und oberflächlichen Bereich, daß... (Mutter schüttelt den Kopf) unglaublich. All das erscheint mir... es ist, als spräche ich über jemand anderen. Seltsam. Überhaupt kein Gefühl einer Persönlichkeit. Jemand, dessen Geschichte ich gut kenne, das ist alles. Es ist ganz seltsam. Ich wußte nicht, daß es soweit gekommen ist.

 

1 Beide Male mit dem Schiff.

Rückwärts zum Text

 

 

 

 

 

 

 

in French

in English