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Mutters

Agenda

zwölften Band

31. Juli 1971

(Einen Brief Sri Aurobindos betreffend, in dem er sexuelle Beziehungen zwischen den Schülern ausdrücklich verbietet. Mutter ließ diesen Brief in mehreren Tausend Exemplaren drucken mit dem Titel: "Bedingungen für ein Leben im Ashram und um ein Schüler zu werden.")

...Man muß den sexuellen Impuls meistern – so sehr Meister des sexuellen Zentrums werden, daß die sexuelle Energie nach oben gezogen wird, anstatt nach außen geschleudert und verschwendet zu werden –, so kann sich die Kraft des Samens [retas] in eine ursprüngliche physische Energie [ojas] verwandeln, die alle anderen unterstützt. Kein Irrtum ist gefährlicher, als das Eindringen des sexuellen Verlangens oder irgendeine subtile Befriedigung der Begierde zuzulassen und als Teil der Sadhana anzusehen. Dies wäre das beste Mittel, geradewegs auf den spirituellen Niedergang zuzugehen und Kräfte in die Atmosphäre zu schleudern, die das supramentale Herabkommen blockieren und im Gegenteil eine Herabkunft gegnerischer vitaler Kräfte einladen, die Störungen und Unheil aussäen. Diese Abweichung muß absolut zurückgewiesen werden, falls sie aufzutreten versucht, und sie muß aus dem Bewußtsein ausgelöscht werden, wenn die Wahrheit herabsteigen und die Arbeit getan werden soll.

Sri Aurobindo
Letters on Yoga, XXIV.1507

Diese Botschaft verteile ich heute.

Es gibt viele Fälle von Leuten, die fortgehen sollten, aber... Verstehst du, sie sind hier, und wenn das Baby kommt, gehen sie einfach nach Auroville. Ich selbst "glaube, daß sie in Auroville sind". Mehrere Fälle. So beschloß ich, das zu veröffentlichen. Ich sollte die Botschaft hinzufügen, in der ich sage: "Unnötig zu betonen, daß es für jeden nach Wahrheit Strebenden unerläßlich ist, keine Lügen zu erzählen." (Mutter deutet einen Keulenschlag an)

Viele, viele, wirklich.

Sie sagen: "Mutter ist alt, sie geht nicht mehr aus, sie sieht nicht mehr, sie weiß nicht mehr, was geschieht." Aber ich weiß, was vor sich geht – ich sehe mit anderen Mitteln! (Lachen)

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*   *

Etwas später

Ich hatte dir einen Aphorismus Sri Aurobindos vorgelesen, worauf du mir sagtest: "Ja, das muß veröffentlicht werden." Sollen wir ihn im August-Bulletin veröffentlichen?... Es handelt sich um diesen Aphorismus:

228 – Wer nicht tötet, wenn Gott ihn dazu auffordert, richtet in der Welt einen unabsehbaren Schaden an.

Das dürfen wir nicht drucken. (Mutter nimmt ihren Kopf zwischen die Hände) Ein Menge Leute haben die Dreistigkeit zu behaupten, daß sie Gottes Auftrag erhalten haben – eine Schar von Mördern.

Offensichtlich.

Das würde sie noch ermutigen.  (Lachen)

Es ist ein zweischneidiges Schwert, das ist wahr.

Das würde viele Dinge rechtfertigen. Sie töten jetzt so leichtfertig!... Oh, wir dürfen das nicht einfügen.

Sie entstellen den Sinn meiner Worte... Ständig erhalte ich Briefe von Leuten – das scheint eine verbreitete Krankheit zu sein. Leute, die eintreten und sagen: "Ihre Stunde ist gekommen." Sie drangen bei jemandem ein, der uns kennt, und sagten ihm: "Ihre Stunde ist gekommen, rücken Sie ihre Pistole heraus." Da sagte er: "Gut, ich hole meine Pistole und gebe sie euch." Er öffnete eine Schublade, und einige Kugeln fielen hinunter; einer der Übeltäter beugte sich nieder, um die Kugeln aufzulesen, da schoß der Mann mit seinem Revolver auf ihn. Die anderen flohen. Aber meistens endet es anders: es gibt einen Mord. Dies geschah bei ihm zuhause. In Amerika wird man auf offener Straße erschossen. Überall. Der Wahnsinn geht um. Man wird erstochen – grundlos, niemand weiß warum. Einige behaupten: ich bin inspiriert...

(Schweigen)

Weißt du, es ist wie ein allgemeines Aufplatzen der Lüge. Schrecklich. Sie nehmen die Lehren und verdrehen sie – sie rechtfertigen sich damit.

(Schweigen)

Hast du etwas?

Die russische Übersetzerin gibt auf.

(Mutter geht in sich)

in French

in English