Mutters
Agenda
dreizehnten Band
19. Januar 1972
Letztes Mal sagte ich dir, daß ich die zwölf Eigenschaften suche (Mutter nimmt ein Blatt heraus). Hier, es wurde wiedergefunden:
1. Aufrichtigkeit
2. Demut
3. Dankbarkeit
4. Ausdauer
5. Aspiration
6. Aufnahmefähigkeit
7. Fortschritt
8. Mut
9. Güte
10. Großzügigkeit
11. Gleichmut
12. Friede
Die ersten acht betreffen die Haltung dem Göttlichen gegenüber und die letzten vier der Menschheit gegenüber.
Und dann hat man einen Text Sri Aurobindos wiedergefunden (mit einer farbigen Karte der zwölf Blätter):
Das Zentrum und die vier Mächte: weiß.
Die zwölf sind alle von verschiedenen Farben, in drei Gruppen: die obere Gruppe ist rot, ins Orange übergehend, dann ins Gelb.
Die folgende Gruppe geht von Gelb ins Grün über, dann ins Blau. Und die dritte Gruppe geht von blau zu violett und ins Rote.
Wenn es nicht möglich ist, weiß zu nehmen, kann das Zentrum golden sein (Goldstaub).
20.3.1934
Das Zentrum ist golden.
Warum wolltest du die zwölf Eigenschaften denn wissen?
Sie werden zwölf Räume unten um das Matrimandir herum bauen, und da wollte R, daß jeder Raum eine Bedeutung hat: eine der zwölf Eigenschaften der Mutter mit ihrer entsprechenden Farbe 1 .
*
* *
Etwas später
Nirod liest mir gerade seine Korrespondenz mit Sri Aurobindo vor. Alles kommt darin vor, Dinge, die ich lange Zeit danach sagte, und ich wußte nicht, daß er das geschrieben hatte – genau dasselbe. Das hat mich wirklich interessiert.
In dieser Korrespondenz sagte er zu Nirod (mehrere Male sagte er das): "Ich mag auf die Idee kommen, den Körper vor der supramentalen Realisation zu verlassen 2 ..." Das sagte er einige Jahre vor seinem Tod. Er spürte es.
(Schweigen)
Aber er sprach von einer Transformation, die dem Erscheinen des ersten supramentalen Wesens vorangehe. Und genau das hatte er mir gesagt –, daß sein Körper nicht fähig sei, diese Transformation durchzustehen, und daß der meine fähiger sei – das sagte er wiederholt.
Aber es ist schwierig. Wie ich dir neulich schon sagte.
Vor allem das Essen ist... zur Qual geworden.
1 Es mag den Leser interessieren, daß gemäß Sri Aurobindo diese Farben gewöhnlich folgende Bedeutungen haben, obwohl die genaue Bedeutung variiert "je nach dem Gebiet, der Kombination, dem Charakter und den Farbtönungen, dem Spiel der Kräfte": rot = physisch; orange = supramental im Physischen; gelb = denkendes Mental; grün = Leben; blau = höheres Mental; violett = göttliche Barmherzigkeit oder Gnade; gold = göttliche Wahrheit; weiß = das Licht der Mutter oder das Göttliche Bewußtsein. (Siehe Agenda Bd. 4, 18. Mai 1963)
2 30. März 1935. (Frage:) Es ist unvermeidlich, daß Sri Aurobindo vollkommen supramental wird, und er ist dabei, sich Stück für Stück zu supramentalisieren. Wenn das wahr ist – und das ist es –, kann er wohl nicht sterben, bevor er supramental ist, und wenn er das einmal ist, wird er unsterblich sein. (Antwort:) "Das erscheint mir ganz wie ein non-sequitur. Der erste und letzte Teil ist richtig – aber das Bindeglied ist prekär. Wieso wissen Sie, ob es mir nicht einfallen mag, inzwischen zu sterben." (Frage:) Gewisse Leute sagen, daß Sie selbst und Mutter seit langem supramentalisiert worden wären, wenn wir Euch nur nicht davon abgehalten hätten. Stimmt das? (Antwort:) "Ich kann nicht sagen, daß es keine Wahrheit in sich trägt." (Siehe Bulletin August 1975.)