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Mutters

Agenda

dreizehnten Band

2. Februar 1972

(Mutter hört sich die englische Übersetzung der "Notizen auf dem Weg" vom 18. Dezember 1971 an, die zu einer beträchtlichen Verwirrung zwischen R [der amerikanischen Übersetzerin] und Nolini führten: "ein Durcheinander". Mutter hält beim folgenden Satz inne:)

"... Mir wurde einfach alles weggenommen: das Mental ist völlig verschwunden. Ich war dem Anschein nach völlig verdummt, ich wußte nichts. Und ganz allmählich entwickelte sich das physische Mental ..."

(Mutter kommentiert auf englisch)

Man sollte nicht "allmählich" sagen, denn es geschah nicht allmählich sondern sehr schnell. Eines Nachts verstand ich... Es kam wirklich wie ein Wunder (ich wollte das nicht sagen), aber plötzlich wurde die Schau der Welt, die ich hatte, weggenommen, und dieses neue Bewußtsein wurde einfach so eingesetzt (Mutter macht eine Geste, als habe man ihr etwas aufgesetzt oder als sei sie plötzlich in dieses neue Wissen eingetaucht). Aber das wollte ich nicht sagen.

(wieder auf französisch)

Man sollte nicht "allmählich" sagen. Die Wahrheit ist: nach und nach, durch aufeinanderfolgende Offenbarungen. So ist es 1 .

(Mutter hält bei einem anderen Satz inne)

"Das [dieser radikale Wechsel] konnte sich vollziehen, weil ich mir meines psychischen Wesens sehr bewußt war... es blieb bestehen, und das erlaubte mir, dank dieser psychischen Gegenwart, mit den Leuten ohne Unterschied umzugehen ..."

Das Psychische kümmert sich um die Leute – schon immer, und es fährt fort, sich um sie zu kümmern. Das [der radikale Wechsel] machte keinen Unterschied.

(dann ein anderer Satz:)

"Ich verstehe und höre die Leute nur, wenn sie klar denken, was sie sagen. Und ich sehe nur, was das innere Leben zum Ausdruck bringt."

Bei manchen Leuten, die mich besuchen, nehme ich nur eine Silhouette war, und dann wird plötzlich alles präzise. Danach verschwindet es wieder – IHREM DENKEN ENTSPRECHEND. Das ist äußerst interessant.

(dann noch dieser Abschnitt:)

"Die Unterwerfung schließt das Vertrauen nicht mit ein; das Vertrauen ist etwas anderes; es ist eine Art Wissen – ein unerschütterliches Wissen, das sich durch nichts stören läßt –, daß WIR selbst das, was im göttlichen Bewußtsein vollkommener Friede ist, in Schwierigkeiten, Leiden, Elend verwandeln."

Das ist eine ganz wichtige Entdeckung. Sie ist fundamental. Wir selbst, die Entstellung unseres Bewußtseins, verwandelt in Schmerz, was im göttlichen Bewußtsein vollkommener Friede und sogar Freude ist... unveränderliche Freude. Das ist außergewöhnlich. Davon hatte ich eine konkrete Erfahrung. Nur läßt es sich schwer in Worte fassen.

*
*   *

(Nach Nolinis und Rs Weggehen:)

Jetzt ist es schwierig geworden, denn ich rede über neue Dinge, und die Worte sind alt-alt-alt... Die Erfahrung ist sehr klar, sehr bewußt, aber wenn man darüber sprechen muß, sagt man Dummheiten.

Nein, etwas kommt trotzdem durch. Selbst, wenn die Worte unzureichend sind, läßt sich trotzdem etwas erfassen.

(Lachend) Man muß allerdings guten Willens sein!

Ja, offensichtlich.

Nein, ich fühle, daß der Körper selbst lernen muß, sich auszudrükken. Er weiß noch nicht, wie er sich ausdrücken soll.

Und dann... (Mutter ringt nach Atem) das Sprechen ist schwierig.

Ich glaube, allmählich wird all das seine Sprache finden, liebe Mutter.

Ach, das muß es wohl.

 

1 Infolge der Verwirrung, die in Mutters Zimmer herrschte, gab es auch eine Verwirrung hinsichtlich des jähen Moments, wo das Mental aufgehoben wurde, und dem langsamen Auftauchen des neuen Mentals, das sich "durch aufeinanderfolgende Offenbarungen" bildete.

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