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Mutters

Agenda

dreizehnten Band

5. August 1972

Da man jetzt weiß, daß ich nichts mehr esse, schickt man mir nichts mehr.

Ich habe alles Nötige.

Dabei habe ich nichts gesagt. Ich weiß nicht, wie sich das herumgesprochen hat.

Ich habe alles, was ich brauche, liebe Mutter!

Wirklich?... Ich möchte nicht, daß du abmagerst! (Lachen)

Interessante Dinge geschehen...

(Schweigen)

Was hast du zu sagen?

Nichts, liebe Mutter, aber was sind das für interessante Dinge?

(nach einem langen lächelnden Schweigen)

Ich sehe Dinge, Umstände, Anordnungen von Willenskräften... Ich sehe Dinge so vorbeiziehen (Geste wie auf einem Bildschirm), sehr machtvoll und deutlich. Und gleichzeitig spüre ich: so wird es mit dem Supramental sein.

Aber es ist schwierig auszudrücken.

Man kann nichts sagen – es ist ein ZUSTAND des Bewußtseins. Ein Bewußtseinszustand und das Wissen, daß dieser Bewußtseinszustand dem Supramental angehört.

Und das vollzieht sich in einem sehr tiefen Schweigen, deshalb kann ich es nicht in Worte fassen.

(langes Schweigen,
Mutter deutet auf ihre Hände)

Das sind wie Schwingungen, die so aus den Händen kommen (Geste). Meine Hände scheinen so kraftvoll zu sein! Sie haben das Gefühl, daß sie die Dinge ändern können... einfach so (Mutter schließt ihre Hand).

Aber mir wäre es lieber, du würdest Fragen stellen oder etwas sagen. Sonst... sonst trete ich sofort in diesen Zustand ein, der so weit... so friedlich... und so machtvoll ist –, wo die Dinge sich gestalten.

Auf diese Weise nehmen sie Form an.

Doch dafür gibt es keine Worte und Sätze – nichts, was das Mental zufriedenstellen könnte.

(Schweigen)

Hast du nichts zu sagen?

Ich suche immer noch den Schlüssel, um diese Macht, die ich fühle – diese Kraft, diese Wahrheit –, in die materielle Aktivität eindringen zu lassen. Das finde ich schwierig... Wenn ich aufhöre, aktiv zu sein, ist der Kontakt sofort da, und er ist mächtig, er ist WAHR – aber sobald ich in die materielle Aktivität eintrete, tritt all dies in den Hintergrund.

Ach so...

Ich selbst bin nicht in der Aktivität.

Die Materie empfindet dies als etwas, das ihr auferlegt wird: es kommt nicht von innen – es ist ihr nicht eigen (bei mir jedenfalls).

Aber mein Gefühl ist genau das Gegenteil. Es scheint, daß der Körper und die Materie (die Materie unter meiner Kontrolle) SICH WEIGERN, irgend etwas anderem zu gehorchen als Dem.

Hier, ich gebe dir ein Beispiel: ich sehe fast... fast so gut (aber es ist ein "Fast", das manchmal kein Fast mehr ist, verstehst du: die äußerste Grenze des Fast), fast so gut mit geschlossenen Augen wie mit offenen Augen. Sehen – sehen (Mutter berührt ihre physischen Augen). Ich schreibe, und wenn ich eine Schwierigkeit habe: anstatt die Augen aufzureißen, schließe ich sie. Und dann... sehe ich.

Und alles ist so, alle Empfindungen. Um zu schlucken: wenn ich auf die gewöhnliche Art schlucken will, ist es, als würde ich ersticken, wenn ich aber in einem gewissen Zustand bin, sehe ich plötzlich, daß ich alles geschluckt habe, ohne überhaupt darauf zu achten. Und alles ist so.

Folglich erwecke ich den Anschein einer totalen Machtlosigkeit, während ich doch eine gewaltige Macht fühle.

(Mutter geht für 40 Minuten in sich und öffnet dann die Augen)

Das könnte stundenlang so weitergehen...

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