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Mutters

Agenda

achten Band

8. Juli 1967

(Mutter schickt sich an, unzählige Notizen einzuordnen
und hält bei dieser inne:)

Die indische Regierung muß eines wissen: Will sie für die Zukunft leben, oder will sie sich verzweifelt an die Vergangenheit klammern?

20. Juni 1967

Das war, als dieser Mann im Auftrag der Regierung hierher kam, er sah sich alles an und sollte einen Bericht darüber schreiben. Bevor er wieder ging (ich sah ihn: ein freundlicher Mann), sagte er: "Was soll ich ihnen nur berichten? Wie kann ich sie überzeugen? Ich habe keine Ahnung." Da sagte ich ihm: "Nun, es gibt nur eine Frage: Wollen sie für die Zukunft arbeiten oder wollen sie... an der Vergangenheit kleben?" Er hat es mitgenommen. (Mutter lacht) Er wird es dem versammeltem Parlament vorlesen!

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Eine andere kleine Notiz:

Da der Ursprung dieser Aussagen nicht mental ist, kann ich auch keine mentalen Erklärungen darüber abgeben.

Ja, auch dies... Man stellt mir Fragen – nicht ich antworte, sondern Sri Aurobindo –, und nachher fragt man mich (besonders K, das ist seine Spezialität): "In Ihrer Botschaft haben Sie das und das gesagt, bedeutet es dies oder jenes?" Oh...

Diesmal habe ich geantwortet.

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Mutter setzt ihre Ordnungsarbeit fort

Vorher zerriß ich sie und warf sie in den Papierkorb, dann merkte ich, daß die Leute die zerrissenen Papiere sammelten und sich alle Mühe gaben, um sie wieder zusammenzusetzen!...

Wenn ich etwas wirklich loswerden will, verbrenne ich es selbst... Ich habe viele Dinge verbrannt.

Weißt du, daß ich all diese Hefte verbrannte?... Wie viele Jahre lang? Mindestens vier oder fünf Jahre lang schrieb ich jeden Tag diese Gebete und Meditationen (ich hatte dicke Hefte davon). Dann, als Sri Aurobindo mir vorschlug, ein Buch daraus zu machen, traf ich meine Auswahl (weil ich jeden Tag etwas schrieb, wiederholten sich natürlich manche Dinge); ich wählte und suchte all das heraus, was er wollte (ich behielt einige, die ich ausschnitt und verteilte), und der Rest... Dies war vor langer, langer Zeit, als ich noch dort drüben wohnte 1 . Die letzten Male schrieb ich nach meiner Rückkehr aus Japan, im Jahre 1920. Danach hörte ich auf. Sri Aurobindo sah dies zufällig und meinte, es solle veröffentlicht werden. Ich sagte gut, traf eine Auswahl, und was sollte ich mit dem ganzen Rest anfangen? Da verbrannte ich es.

Oh, dafür bekam ich etwas zu hören!...

Ich sagte: "So müßt ihr mit eurer Vergangenheit umgehen: Verbrennt sie mit dem Feuer eurer Aspiration." Sonst ist man immer verhaftet, ein Sklave von allem, mit Zentnergewichten an den Füßen.

Aber stell dir vor, nachher mußte ich feststellen, daß man die Papierschnitzel aufhob, wenn ich sie nicht selber verbrannte! Auf manchen Zetteln vermerkte ich: "Zu vernichten, falls ich meinen Körper verlassen sollte", oder: "Vernichten ohne Anschauen", und ich merkte, daß ich niemandem vertrauen konnte. Da vernichtete ich es selbst.

Selbst wenn ich Rechnungen schreibe, bittet man mich um die Zettel. Ich gab sie paketweise an Champaklal, der sie aufhebt. Sri Aurobindo verbrannte coils 2 in seinem Zimmer, gegen Moskitos: Champaklal hob die ganze Asche von diesen coils auf! Er hat einen so großen Topf davon: die ganze Asche! Auch Streichholzenden. Er bewahrte alles auf, ordnete, organisierte und etikettierte es, alles...

Ich weiß also aus Erfahrung, was sie damit tun... (lachend) ich treffe meine Vorkehrungen!

 

1 In der Rue François Martin.

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2 Coils: Rauchspiralen, die langsam abbrennen und dabei einen parfümierten Rauch abgeben.

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