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Mutters

Agenda

zwölften Band

13. März 1971

Es geht um C.S. [einen deutschen Übersetzer] – C.S. und T.K. [eine andere Übersetzerin] haben Meinungsverschiedenheiten über das zu verwendende Vokabular. Schon vor drei oder vier Jahren, als C.S. mein erstes Buch übersetzte, gab es eine Diskussion, und du machtest gewisse Vorschläge. Du sagtest insbesondere, daß das Wort "mental" und das Wort "esprit" nicht durch denselben Begriff übersetzt werden dürfen.

Oh, nein!

Daraufhin wurden mehrere Worte für mental und für esprit vorgeschlagen, und schließlich wählte man zwei Worte: das Wort "Geist" für mental (wenn ich mich richtig erinnere) und das Wort "Spirit" für esprit, obwohl das Wort Spirit nicht deutsch ist. C.S. wollte nun die gleiche Terminologie allen deutschen Übersetzern aufzwingen, insbesondere T.K. – und die anderen Übersetzer sind nicht damit einverstanden.

Wie übersetzt T.K. esprit?

Ich weiß es nicht.

Offensichtlich ist "Spirit" nicht sehr gut – gibt es denn kein deutsches Wort für esprit?

Ich glaube, sie nehmen dasselbe Wort wie für mental: Geist und Geist.

Wie schrecklich!

(Schweigen)

Man müßte herausfinden, welches Wort T.K. nimmt, denn man kann unmöglich für beide Begriffe das gleiche Wort verwenden.

Aber vielleicht gebraucht T.K. nicht dasselbe Wort, weil sie einen völlig verschiedenen Wortschatz hat?

Ja, aber es wäre besser zu wissen, welchen.

Wir haben doch Deutsche hier, oder?

Keiner stimmt mit dem anderen überein! (Lachen)

Was sollen wir denn tun?

Ich werde T.K. fragen, welche Worte sie gebraucht.

Ja.

Aber ich habe das Gefühl, wir müssen C.S. sagen, daß man niemandem etwas aufzwingen kann.

Nein, man kann nichts aufzwingen. Wie könnte er auch?... Er hat kein Mittel dazu.

Er erklärte zum Beispiel, da er einen Bücherladen hat, daß er sich weigern werde, jegliche Bücher zu verkaufen, in denen eine andere Terminologie verwendet wird.

Das ist absurd.

Man sollte eine Notiz in das Buch einlegen, um die Entsprechung der darin verwendeten Begriffe zu jenen in den anderen Büchern zu erklären – um die Leute darauf aufmerksam zu machen. Wenn man dasselbe Wort wie mental nimmt, führt das sonst zu den schrecklichsten Verwirrungen. Es muß unbedingt eine Unterscheidung geben: entweder muß T.K. eine Notiz einfügen, oder man muß... Denn wenn sie für beides "Geist" nehmen, oder selbst ein anderes Wort, das dasselbe besagt, verfälscht das sofort die Lehre. Das löst sofort eine schreckliche Verwirrung aus.

Jedenfalls ist eine Notiz nötig, die erklärt, daß dieses Wort in jenem Sinne verwendet wurde.

Offenbar wollte C.S., daß man im anderen Buch dieselben Begriffe gebraucht wie er selbst im Abenteuer des Bewußtseins.

Das ist recht vernünftig.

Ja. Ich glaube nur, daß T.K. sehr gegen das Wort "Spirit" protestiert, weil es das im Deutschen nicht gibt.

Das finde ich auch nicht gut.

Ist das Deutsche denn eine so arme Sprache? Ist das nicht eher eine Unwissenheit seitens der Übersetzer?... Sie können ein weniger geläufiges Wort nehmen und ihm diese Bedeutung geben – eine Notiz einfügen zur Erklärung der besonderen Bedeutung, die sie diesem Wort geben. Aber für esprit ein Wort zu verwenden, das mental bedeutet, ist Wahnsinn, das entstellt die Lehre sofort.

Ja. Die Schwierigkeit ist, daß das Wort, das sie für esprit nehmen, das Wort ist, das im allgemeinen für das Mental benutzt wird. Wenn man ihm demnach ausschließlich die Bedeutung des Mentals zuweist, hat man nichts mehr für esprit, oder wenn man es ausschließlich für esprit benützt, besteht das Risiko, daß es als "Mental" aufgefaßt wird.

Nein, man muß eine Notiz einfügen.

Gibt es denn kein anderes Wort für Mental?

Ich weiß nicht, welches Wort T.K. benutzt, aber manche Leute übernehmen das Wort "Mental".

Ja, solange die Unterscheidung klar ist... Sie muß eindeutig sein.

Gut, liebe Mutter.

Man darf das nicht der Intuition der Leute überlassen: es ausdrücklich klarstellen.

(Mutter hebt die Arme mit einer schweren Geste und geht in sich)

in French

in English