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Mutters

Agenda

elften Band

20. Juni 1970

Ich wollte dir sagen, daß ich seit einiger Zeit Probleme mit meinem Körper habe...

Ach?

Etwas ist nicht in Ordnung.

Was ist passiert?

Ich weiß nicht... Ich habe den Eindruck, daß mich etwas bedroht.

Seit wann?

Ungefähr seit einem Monat.

Was tut dir denn weh?

Eine Funktion ist gestört. Ich habe das Gefühl, etwas ist blockiert oder... nun, ich weiß nicht, was es ist.

(nach einem Schweigen)

Die Kraft der Transformation arbeitet sehr stark, und vielen Leuten ergeht es so; die Funktionen sind nicht mehr, was man als "normal" bezeichnen könnte, d.h. sie verändern ihre Arbeitsweise, deshalb ist der erste Eindruck immer der einer Störung. Aber wenn man dem Körper diese Art ruhige Geduld einflößen kann, so daß er sich nicht beunruhigt, dann geht es nach einiger Zeit wieder gut... Zum Beispiel die Verdauung: an einem Tag kann man nicht mehr verdauen, deshalb glaubt man... Wenn man jedoch SEHR RUHIG bleibt, einfach so, ohne sich zu beunruhigen – vor allem, ohne sich zu beunruhigen –, dann sieht man, wie es langsam einer anderen Bewegung folgt, und dann geht es... Aber auf eine völlig neue Weise.

So SOLLTE es sein, aber ich kann es nicht wissen. So sollte es jedenfalls sein.

Ich muß mich ständig gegen alle möglichen Suggestionen wehren.

Ach! Das ist es, genau das verursacht die Störung.

Suggestionen welcher Art?

Diese Art Krankheit, die man im allgemeinen hat.

(Mutter verzieht das Gesicht,
lange Konzentration)

Eines weiß ich: das Bewußtsein arbeitet in dir sehr stark, aber... Fühlst du es nicht?

Oh, ja. Ich fühle diese Kraft IMMER.

Ja, aber ich will sagen: sehr materiell. Es ist ein Unterschied, ob sie zum Beispiel im Mental oder auch im Vital arbeitet oder aber im Körper.

Meine letzten Erfahrungen in den Krankenhäusern haben eine schreckliche Spur in mir hinterlassen.

Ach!

Das hat etwas in mir hinterlassen, das vorher nicht da war.

Das ist es also.

(lange Konzentration)

Ruhst du dich tagsüber aus?

Ja, nach dem Mittagessen.

Um wieviel Uhr?

Gegen Viertel nach eins.

Wir werden es versuchen.

Aber jetzt gerade hast du keine Schmerzen?

Nein, nein, im Augenblick nicht. Ich glaube, daß vor allem diese Suggestionen hinweggefegt werden müssen.

Ja, das ist es, vor allem das.

Wenn du im Körper – IM Körper – eine VOLLSTÄNDIGE Hingabe herstellen könntest, das heißt, daß er sich NUR auf das Eingreifen des Höchsten verläßt, daß der KÖRPER Ihm sagt: "Hier (Mutter öffnet die Hände), hier ..." dem Höchsten, mit dem Wissen, daß Er da ist, daß er in der Atmosphäre, in den Zellen, in allem ist und... (Geste mit geöffneten Händen), und das ist alles. Das ist sehr wirksam. Denn ich weiß... Mein Körper hat viele Schwierigkeiten, und dies ist sein einziges Heilmittel. Er kennt kein anderes. Und es ist das einzige, das effektiv wirkt (gleiche Geste, die Hände geöffnet, die Augen geschlossen).

Wenn man lernt, dies zu tun, dann verschwinden sogar die Schmerzen in wenigen Minuten.

Versuch es!

Vor allem darf man nicht denken und sich an Dinge erinnern... das ist sehr schlecht.

*
*   *

(Danach geht Mutter zur Übersetzung von Savitri über:
Savitris Antwort an den Tod.)

Doch Savitri gab dem Sophisten-Gott zur Antwort:

"Willst du noch einmal das Licht herbeirufen, um die Wahrheit zu blenden,

das Wissen zur Beute in der Falle der Unwissenheit machen

und jenes Wort zum Spieß, um meine lebendige Seele damit zu töten?

Man kann die Seele nicht töten.

O König, biete deine Gnadengaben müden Geistern an...

(Mutter lächelt)

und solchen Herzen, die die Wunden der Zeit nicht ertragen können,

laß jene, die gebunden sind an Körper und Mental,

diese Fesseln wegreißen und in die weiße Ruhe entfliehen

und eine Zuflucht sich erflehen vor dem Spiele Gottes.

Gewiß sind deine Gnadengaben groß, da du ja Er bist ..." 1

Savitri, Buch X, Canto 4, S. 661

 

1 But Savitri answered to the sophist God:

"Once more wilt thou call Light to blind Truth's eyes,

Make Knowledge a catch of the snare of Ignorance

And the Word a dart to slay my living soul?

Offer, O King, thy boons to tired spirits

And hearts that could not bear the wounds of Time,

Let those who were tied to body and to mind,

Tear off those bonds and flee into white calm

Crying for a refuge from the play of God.

Surely thy boons are great since thou art He!..."

(Savitri, X.4, S. 647)

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